Aus dem Buch: Also heute war der gro e Tag! Eine bedeutsame Energie lag auf Valeska Eltens sch nem Gesicht, w hrend sie sich vor dem Spiegel des Hotelzimmerchens die Haare machte. Auf dem Teppich stand ihre irdische Habe. Ein gro er Koffer mit kostbaren Theatertoiletten - ihr Schatz und Heiligtum, zu dem noch drei hnliche, als Frachtgut nachkommende Unget me geh rten -, ein paar Hutkartons und ein kleines Kofferchen, das ihre Zivilsachen, W sche usw. barg. Auf dem Tisch lag der B hnen-Almanach. Daneben ein Sto Briefe von Agenten und Direktoren, ein Brenneisen, ein gro er Bogen, auf dem sie in zierlicher Schrift ihr Repertoire verzeichnet hatte, einige Papilloten und ein Pack mit blauem Seidenband zusammengehefteter Zeitungsausschnitte. Das waren die Kritiken ber ihre T tigkeit am Bergheimer Stadt-Theater. Ein sch ngeistiger Gymnasialoberlehrer hatte sie geschrieben. Das Herz des schwerverheirateten Mannes war in hoffnungsloser Liebe zu ihr entbrannt gewesen, und siegreich trug ihn in seinen Rezensionen der Schwung der Begeisterung ber holperige Perioden und ciceronianische Schachtels tze hinweg, wie feurige Pferde den Jagdwagen ber den Kn ppeldamm rei en… Rudolf Stratz (1864-1936) war ein erfolgreicher Romanschriftsteller, Theaterkritiker und Essayist.