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Aus dem Buch: Es macht den Eindruck, als wollte unser Direktor, der in Leid ergraute Kom diant, die Ritterstiefel anziehen. Aus Spielplanverzweiflung hat er eine alte Posse neu inszeniert und das ist schon fast ein Akt der Notwehr. Sein Theater, bekennen wir es offen, sein alter Musenstall wackelt wie ein fauler Zahn; der Kuckuck geht um, Gott wei es, da ich recht habe. Der Kollege Hurrle, altes Ro und Charakterkomiker, Kreatur unter diesen Sternen, die schon mit allen widrigen Winden gesegelt ist, Kollege Hurrle und ich, ein junger Kerl mit Ba geigen am Himmel, wir haben die Hauptrollen: zwei Handwerksburschen; zwei Pennbr der und Kornhasen. Lustige Rollen und immer noch gut hinzulegen, wenn man auch nur ein St ck Leberk se im Magen hat. Beim Satan, der Stall ist gut besetzt; es wimmelt nur so in Logen und R ngen. Ich glaube, das V lkchen wittert eine neue Hinrichtung. Wissen sie am Ende, da wir schon seit Wochen keine Gage mehr gerochen haben, da der Fundus gepf ndet ist und die Vollstreckungsz ndschn re berall glimmen? Es gibt Wunder, meint treuherzig unsere Naive und heult in die frische Schminke hinein, glaubt mir, es gibt Wunder. Denkt an die Auferweckung des Lazarus. Und Jesus hat aus Wasser Wein gemacht, und mit einem Brot viele Tausende gespeist. Es gibt Wunder. Man sieht, unsere Naive ist bibelfest. Roland Betsch (1888-1945) war ein deutscher Ingenieur, Schriftsteller, Erz hler und Dramatiker.
