Auf dem Monde wars Nacht. Und die dicke Luft war ganz still. Und die Goldk fer sa en auf den dunklen Moosfeldern und leuchteten - so wie die Sterne am schwarzen Himmel leuchteten. Von der Erde war nur ein Viertel als Halbkreis zu sehen. Und f nf Mondm nner schwebten ber den Moosfeldern und leuchteten auch - aber so wie Kugeln von Phosphor. Und der Mondmann, der voranflog, wurde pl tzlich so rot wie eine feurige Kohle, und da flogen die vier anderen Mondm nner an seine Seite und wurden ganz allm hlich ebenfalls so rot. Durch dieses Rotwerden sagten sich die Mondleute, da sie bereit w ren, miteinander zu sprechen. Und der Mondmann, der zuerst rot wurde, sprach jetzt langsam und nachdenklich: Der Stern, mit dem wir leben, unser guter Mond, will ein gro es Auge haben - und wenns m glich w re - schlie lich ein gro es Auge sein - blo noch ein einziges Auge sein - ganz Auge sein. Die Mondleute hatten, wenn sie in der Luft schwebten, unten Kugelgestalt, und aus der ragte oben ein kleiner Brustrumpf mit einem R benkopf und zwei Armen heraus… Paul Scheerbart (1863-1915), auch unter seinen Pseudonymen Kuno K fer und Bruno K fer bekannt, war ein deutscher Schriftsteller phantastischer Literatur und Zeichner.