Apuleius (123/170) war ein antiker Schriftsteller, Redner und Philosoph (Mittelplatoniker). Seinen andauernden Ruhm verdankt er seinem Hauptwerk, dem lateinischen Roman Metamorphosen, auch bekannt als Der goldene Esel, der zur Weltliteratur gez hlt wird. Die Interpretation des Romans, der wegen seiner Vielschichtigkeit zahlreiche R tsel aufgibt, geh rt zu den schwierigsten Aufgaben der Klassischen Philologie. Nachdem Charite entf hrt worden ist, erz hlt ihr die alte Haush lterin der R uber, um sie von ihrem Leid abzulenken, die Geschichte vom Gott Amor und der K nigstochter Psyche, deren Name das griechische Wort f r Seele ist. Psyche ist die j ngste und sch nste der drei T chter eines K nigs. Wegen ihrer au erordentlichen Sch nheit wird sie wie die G ttin Venus verehrt und sogar f r eine Verk rperung der G ttin gehalten, was den Neid der Venus erregt. Venus beauftragt ihren Sohn Amor, daf r zu sorgen, dass sich die sterbliche Rivalin in den ver chtlichsten und ungl cklichsten aller M nner verliebt. Wegen Psyches au erordentlicher Sch nheit wagt es niemand, um ihre Hand anzuhalten; im Gegensatz zu ihren lteren Schwestern bleibt sie allein. Der K nig befragt dazu das Orakel des Gottes Apollon. Der Gott gibt Anweisung, das M dchen als Braut zu schm cken und auf einen Gebirgsfelsen zu stellen; dann werde ein schreckliches Untier herbeifliegen und sie zur Frau nehmen. Traurig folgen ihre Eltern dem Orakelspruch. Das Monster erscheint aber nicht, sondern ein sanfter Wind tr gt Psyche hinab ins Tal, wo sie einschl ft.