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Platons Theaitetos: Ein Gesprach an Heraklits Herdfeuer

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In Platons Theaitetos tritt ein Lehrer auf, der seine beiden mathematisch geschulten Gesprachspartner dazu bringen will, die Beobachtungen zu machen und die Einsichten zu gewinnen, die es ihnen ermoglichen, der folgenden Andeutung Heraklits nach-zu-gehen: Die anderen, deren Geheimlehre ich jetzt erklaren will, sind uberaus kluge Kopfe. Ihr Prinzip, aus dem sich auch alles, was wir jetzt erklaren, ableitet, ist, dass alles Bewegung ist und dass es ausser ihr nichts gibt. Die Naturphilosophen, die neugierig das grosse Schauspiel der Erscheinungen studieren, unterscheiden sich nach dem strengen Urteil des Sokrates grundlegend von den Sprachanalytikern, die sich mit geschlossenen Augen zu erklaren versuchen, was ihnen die vorliegenden Satze und Definitionen eigentlich vorgeben. In dem Unterrichtsdrama, das Platon auffuhrt, kann Sokrates den naturkundigen Theodorus zu den angestrebten Einsichten hinfuhren. Aber er scheitert voller Zorn an Theaitetos. Dieser junge Philosoph gehort namlich, wie sich herausstellt, zu den blinden Satzbetrachtern, die noch nicht aus dem Tiefschlaf ihres skeptizistischen Dogmatismus erwacht sind und die im Lehrgesprach hochst respektlos als satzbegierige Lustlinge, als Holzkopfe oder als Schustergesellen bezeichnet werden. Fur Platon ist es ein grosses Ungluck, dass sein Dialog zu allen Zeiten ausgerechnet von denen interpretiert wird, gegen die er zur Felde zieht.

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Format
Hardback
Publisher
Ergon Verlag
Country
Germany
Date
7 July 2015
Pages
518
ISBN
9783956501074

In Platons Theaitetos tritt ein Lehrer auf, der seine beiden mathematisch geschulten Gesprachspartner dazu bringen will, die Beobachtungen zu machen und die Einsichten zu gewinnen, die es ihnen ermoglichen, der folgenden Andeutung Heraklits nach-zu-gehen: Die anderen, deren Geheimlehre ich jetzt erklaren will, sind uberaus kluge Kopfe. Ihr Prinzip, aus dem sich auch alles, was wir jetzt erklaren, ableitet, ist, dass alles Bewegung ist und dass es ausser ihr nichts gibt. Die Naturphilosophen, die neugierig das grosse Schauspiel der Erscheinungen studieren, unterscheiden sich nach dem strengen Urteil des Sokrates grundlegend von den Sprachanalytikern, die sich mit geschlossenen Augen zu erklaren versuchen, was ihnen die vorliegenden Satze und Definitionen eigentlich vorgeben. In dem Unterrichtsdrama, das Platon auffuhrt, kann Sokrates den naturkundigen Theodorus zu den angestrebten Einsichten hinfuhren. Aber er scheitert voller Zorn an Theaitetos. Dieser junge Philosoph gehort namlich, wie sich herausstellt, zu den blinden Satzbetrachtern, die noch nicht aus dem Tiefschlaf ihres skeptizistischen Dogmatismus erwacht sind und die im Lehrgesprach hochst respektlos als satzbegierige Lustlinge, als Holzkopfe oder als Schustergesellen bezeichnet werden. Fur Platon ist es ein grosses Ungluck, dass sein Dialog zu allen Zeiten ausgerechnet von denen interpretiert wird, gegen die er zur Felde zieht.

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Ergon Verlag
Country
Germany
Date
7 July 2015
Pages
518
ISBN
9783956501074