Zu den zentralen Elementen von Hermann Hesses Weltanschauung gehoert, dass es unbeschadet aller Verschiedenheiten in den Weltreligionen und Weisheitslehren ein gemeinsames Bild vom Menschen und seinen hoechsten Entwicklungsmoeglichkeiten gibt. Diese grundlegende Gemeinsamkeit bezieht sich nach Hesse nicht nur auf den Weg zum Heil, sondern auch auf das Heilziel, das alle Weltreligionen vorgeben. Aus dieser UEberzeugung, die er als seinen Glauben bezeichnete, hat der Dichter gelebt und seine Schriften gestaltet. Der vorliegende Band versucht ein doppeltes: Er moechte zunachst zeigen, dass Hesse unter dem massgeblichen Einfluss der Psychologie C. G. Jungs zu diesem Glauben gefunden hat; dann soll er demonstrieren, dass sich mit den Mitteln eben dieser Psychologie bei Religionsstiftern, Heiligen und Kirchenvatern Erlebnisse aufweisen lassen, die Hesses Vorstellungen eine gewisse Wahrscheinlichkeit verleihen.