Heinrich Manns Opernroman Die Kleine Stadt: Korrespondenz Der Kuenste Im Europaeischen Kontext
Monika Lippke
Heinrich Manns Opernroman Die Kleine Stadt: Korrespondenz Der Kuenste Im Europaeischen Kontext
Monika Lippke
Die kleine Stadt (1909) bildet Heinrich Manns Beitrag zur asthetischen Innovation in der Moderne. Entscheidend ist der enge Bezug zur italienischen Oper, den die Studie erstmals beleuchtet. Im produktiven Austausch der Kunste entsteht ein Genre, das auf der polyphonen Synthese vieler Gestaltungselemente basiert. Inhaltlich entwirft es ein Demokratiemodell als Gegenpol zum deutschen Kaiserreich. Fur dieses neuartige Genre fuhrt die Autorin den Begriff ‘Opernroman’ ein. Das Buch bestimmt Manns sinnliches Musikverstandnis und dessen Relation zum politischen Anspruch des Autors. Die detaillierte Strukturanalyse orientiert sich am Vorbild der Oper und macht die virtuose Textur des Romans transparent. Die kulturhistorischen Kontexte der italienischen Operntradition, insbesondere Puccinis, sowie der Musikdiskussion franzoesischer Literaten erweisen sich als zentral fur die asthetische Konzeption des Opernromans. Damit grenzt sich Heinrich Mann vom Wagnerischen Gesamtkunstwerk ab.
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