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Das Erzahlwerk Christoph Ransmayrs fallt in eine Phase vielfacher endzeitlicher Beschaftigung. Darin spiegeln sich die Krisen insbesondere der 1980er Jahre: die Zukunftsangste angesichts der Atomgefahr, oekologischer Katastrophen und der Sorge um die naturlichen Ressourcen. Die Literatur reflektiert diese Krisen. Zahlreiche Texte widmen sich dem Komplex Endzeit und Apokalypse, prominenteste Beispiele sind Gunter Grass Rattin und Christa Wolfs Stoerfall. Auch die Romane Christoph Ransmayrs erzahlen von Untergangen und Katastrophen. In ihnen ist die Krise zunachst in einer fundamentalen Fortschrittskritik legitimiert. Intertextuell greift der Autor in die Vergangenheit, um von der kunftigen Katastrophe zu erzahlen: Ob es die kuriose oesterreichische Nordpolexpedition der 1870er Jahre in Die Schrecken des Eises und der Finsternis (1984) ist, Die letzte Welt (1988), in der Exil und Werk des antiken Dichters Ovid das Thema bilden, oder Morbus Kitahara (1995), worin anspi elungsreich der Wandel einer kriegsschuldigen Gesellschaft in Deindustrialisierung und Barbarei geschildert wird. Ransmayrs Romane, so die These der Arbeit, leiten ihre Endzeitvisionen weniger von zeitgeschichtlich-aktuellen Krisen ab (die gleichwohl in seinen Texten anklingen). Jede Warnung vor dem drohenden Ende, jede Zeitkritik reduziert sich zunachst auf den anthropologischen Zerstoerungsdrang: Ransmayr hat der Endzeit keine Alternative entgegenzusetzen.
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Das Erzahlwerk Christoph Ransmayrs fallt in eine Phase vielfacher endzeitlicher Beschaftigung. Darin spiegeln sich die Krisen insbesondere der 1980er Jahre: die Zukunftsangste angesichts der Atomgefahr, oekologischer Katastrophen und der Sorge um die naturlichen Ressourcen. Die Literatur reflektiert diese Krisen. Zahlreiche Texte widmen sich dem Komplex Endzeit und Apokalypse, prominenteste Beispiele sind Gunter Grass Rattin und Christa Wolfs Stoerfall. Auch die Romane Christoph Ransmayrs erzahlen von Untergangen und Katastrophen. In ihnen ist die Krise zunachst in einer fundamentalen Fortschrittskritik legitimiert. Intertextuell greift der Autor in die Vergangenheit, um von der kunftigen Katastrophe zu erzahlen: Ob es die kuriose oesterreichische Nordpolexpedition der 1870er Jahre in Die Schrecken des Eises und der Finsternis (1984) ist, Die letzte Welt (1988), in der Exil und Werk des antiken Dichters Ovid das Thema bilden, oder Morbus Kitahara (1995), worin anspi elungsreich der Wandel einer kriegsschuldigen Gesellschaft in Deindustrialisierung und Barbarei geschildert wird. Ransmayrs Romane, so die These der Arbeit, leiten ihre Endzeitvisionen weniger von zeitgeschichtlich-aktuellen Krisen ab (die gleichwohl in seinen Texten anklingen). Jede Warnung vor dem drohenden Ende, jede Zeitkritik reduziert sich zunachst auf den anthropologischen Zerstoerungsdrang: Ransmayr hat der Endzeit keine Alternative entgegenzusetzen.