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Platon bemerkte vor mehr als 2000 Jahren, dass das Fach Medizin sich nicht als reine Wissenschaft verstehen lasst. Bei Lekture der aktuellen medizinischen Fachpresse - ebenso wie bei Betrachtung dessen, wie Medizin im offentlichen Bewusstsein reprasentiert ist - scheint diese Feststellung als nicht mehr zeitgemass verworfen werden zu mussen. Dem ist aber, wie das vorliegende Buch zu zeigen versucht, nicht so. In systematischer Weise werden die verschiedenen Grenzen wissenschaftlichen Vorgehens in der Medizin aufgewiesen, wobei deutlich wird, dass die unwissenschaftlichen Anteile der Medizin keineswegs zufallige Atavismen sind, sondern notwendige, der Sache entspringende und dem Fach entsprechende Strukturmomente, die es bewusst zu halten und zu pflegen gilt. Innerhalb der verschiedensten Stromungen der heutigen Medizin findet sich der (aus monistischer Intuition heraus durchaus verstandliche) Wunsch nach der einen, in sich schlussigen Erkenntnismethode, mit der der Mensch, sein Korper und sein Zusammenspiel mit der Welt vollstandig verstanden werden konne. Dieser Wunsch ist implizit im naturwissenschaftlichen Reduktionismus gleichermassen enthalten wie in jenen alternativmedizinischen Richtungen, die sich Ganzheitlichkeit auf die Fahnen geschrieben haben. Die Frage danach, inwieweit dieser Wunsch in der Medizin seine Berechtigung hat und inwieweit er in Anbetracht des strukturell bedingten Pluralismus medizinischer Erkenntnismethoden unerfullbar bleiben muss, schliesst sich an die Frage nach den Platzen von Wissenschaft und Unwissenschaft in der Medizin an. Ebenso wie die Frage nach der Wissenschaftlichkeit in der Medizin ist auch die Auffassung des Leib-Seele-Verhaltnisses in der Medizin (vor allem bei Zusammenschau verschiedener medizinischer Unterdisziplinen) von nur scheinbarer Klarheit gepragt. Beispielsweise bleibt im heute ublichen kausalen Verstandnis seelischer Vorgange die Frage nach Freiheit, Schuld und Verantwortung zuerst einmal ungeklart. Hier wird versucht, ein besseres Verstandnis des Leib-Seele-Verhaltnisses in der Medizin zu erlangen, indem es als Ausdruck des Verhaltnisses von wissenschaftlicher und unwissenschaftlicher Perspektive verstanden wird. Dabei wird deutlich, dass wissenschaftliche und unwissenschaftliche Perspektive klar definierte Platze brauchen, dass beide Perspektiven ihre eigenen, voneinander sehr unterschiedlichen methodischen Regeln und Wissensarten haben und dass in radikaler Weise auf reduktionistische Hierarchisierung der Perspektiven verzichtet werden muss. Die hier umrissenen Fragestellungen werden im vorliegenden Band unter Hinzuziehung medizinischer Beispiele ausfuhrlich dargestellt, in weitgehend allgemeinverstandlicher Sprache in eine fassbare Struktur gebracht und vor dem Hintergrund der Gedanken verschiedener Philosophen (u.a. Ernst Cassirer, Thomas Nagel, Thomas Metzinger, Maurice Merleau-Ponty und insbesondere Karl Jaspers) eingehend bearbeitet.
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Platon bemerkte vor mehr als 2000 Jahren, dass das Fach Medizin sich nicht als reine Wissenschaft verstehen lasst. Bei Lekture der aktuellen medizinischen Fachpresse - ebenso wie bei Betrachtung dessen, wie Medizin im offentlichen Bewusstsein reprasentiert ist - scheint diese Feststellung als nicht mehr zeitgemass verworfen werden zu mussen. Dem ist aber, wie das vorliegende Buch zu zeigen versucht, nicht so. In systematischer Weise werden die verschiedenen Grenzen wissenschaftlichen Vorgehens in der Medizin aufgewiesen, wobei deutlich wird, dass die unwissenschaftlichen Anteile der Medizin keineswegs zufallige Atavismen sind, sondern notwendige, der Sache entspringende und dem Fach entsprechende Strukturmomente, die es bewusst zu halten und zu pflegen gilt. Innerhalb der verschiedensten Stromungen der heutigen Medizin findet sich der (aus monistischer Intuition heraus durchaus verstandliche) Wunsch nach der einen, in sich schlussigen Erkenntnismethode, mit der der Mensch, sein Korper und sein Zusammenspiel mit der Welt vollstandig verstanden werden konne. Dieser Wunsch ist implizit im naturwissenschaftlichen Reduktionismus gleichermassen enthalten wie in jenen alternativmedizinischen Richtungen, die sich Ganzheitlichkeit auf die Fahnen geschrieben haben. Die Frage danach, inwieweit dieser Wunsch in der Medizin seine Berechtigung hat und inwieweit er in Anbetracht des strukturell bedingten Pluralismus medizinischer Erkenntnismethoden unerfullbar bleiben muss, schliesst sich an die Frage nach den Platzen von Wissenschaft und Unwissenschaft in der Medizin an. Ebenso wie die Frage nach der Wissenschaftlichkeit in der Medizin ist auch die Auffassung des Leib-Seele-Verhaltnisses in der Medizin (vor allem bei Zusammenschau verschiedener medizinischer Unterdisziplinen) von nur scheinbarer Klarheit gepragt. Beispielsweise bleibt im heute ublichen kausalen Verstandnis seelischer Vorgange die Frage nach Freiheit, Schuld und Verantwortung zuerst einmal ungeklart. Hier wird versucht, ein besseres Verstandnis des Leib-Seele-Verhaltnisses in der Medizin zu erlangen, indem es als Ausdruck des Verhaltnisses von wissenschaftlicher und unwissenschaftlicher Perspektive verstanden wird. Dabei wird deutlich, dass wissenschaftliche und unwissenschaftliche Perspektive klar definierte Platze brauchen, dass beide Perspektiven ihre eigenen, voneinander sehr unterschiedlichen methodischen Regeln und Wissensarten haben und dass in radikaler Weise auf reduktionistische Hierarchisierung der Perspektiven verzichtet werden muss. Die hier umrissenen Fragestellungen werden im vorliegenden Band unter Hinzuziehung medizinischer Beispiele ausfuhrlich dargestellt, in weitgehend allgemeinverstandlicher Sprache in eine fassbare Struktur gebracht und vor dem Hintergrund der Gedanken verschiedener Philosophen (u.a. Ernst Cassirer, Thomas Nagel, Thomas Metzinger, Maurice Merleau-Ponty und insbesondere Karl Jaspers) eingehend bearbeitet.