Become a Readings Member to make your shopping experience even easier. Sign in or sign up for free!

Become a Readings Member. Sign in or sign up for free!

Hello Readings Member! Go to the member centre to view your orders, change your details, or view your lists, or sign out.

Hello Readings Member! Go to the member centre or sign out.

Identitat und Macht
Paperback

Identitat und Macht

$129.99
Sign in or become a Readings Member to add this title to your wishlist.

Der sogenannten 68er-Generation kommt in beiden deutschen Teilstaaten eine Schlusselrolle zu. Als Nachfolgegeneration der NS-Tater stellte sie in Ost und West die zentralen gesellschaftlichen Modernisierungskohorten - unter voellig verschiedenen staatlichen und psychosozialen Voraussetzungen. In der DDR wurden die in dissidentem Verhalten liegenden Innovationspotenziale politisch weitgehend stillgestellt und in den Bereich der (Sub-) Kultur abgedrangt. Dem gesellschaftskritischen Impuls der Dissidenten wurde unter der AEgide des staatlichen Antifaschismus die Spitze abgebrochen, das fur moderne Gesellschaften typische adoleszente Aufbegehren als Movens gesellschaftlicher Erneuerung wurde durch eine Familiarisierung der Kultur kanalisiert. Beides schrankte die kulturrevolutionaren Veranderungsimpulse folgenreich ein. Erst zwanzig Jahre spater wurden sie beim Sturz des Regimes wirksam, in der Folge allerdings rasch von Polit-Profis zur Seite gedrangt. Im Westen wurden die 68er zur Schlusselgeneration einer zweiten Demokratisierung. Hier ist Dissidenz als Folge adoleszenztypischen Protestverhaltens zu verstehen, in dem sich private und moralisch gefarbte Motive des Aufbegehrens, die stark um das Problem der NS-Schuld kreisten, mit politischen Optionen verbanden, die ins Zentrum der politischen Kultur: der Macht, weisen. Dissidenz liess sich in politische Bedeutung umsetzen. Das Buch arbeitet anhand von Fallgeschichten verschiedene Formen und Schicksale von Dissidenz heraus und zeigt exemplarisch die unterschiedliche Dynamik des Verhaltnisses von Individuum und Gesellschaft in Ost und West. Die Frage ist, wie sich in der Adoleszenz gewonnene dissidente Identitatspositionen in das Koordinatensystem politischer Machtausubung eintragen lassen. Daran entscheidet sich, ob Dissidenz in handlungsrelevante Politik transformiert werden kann oder in eine Identitatspolitik gedrangt wird, die in ihrem Anspruch auf Gesellschaftsveranderung scheitert.

Read More
In Shop
Out of stock
Shipping & Delivery

$9.00 standard shipping within Australia
FREE standard shipping within Australia for orders over $100.00
Express & International shipping calculated at checkout

MORE INFO
Format
Paperback
Publisher
Psychosozial-Verlag
Country
United States
Date
1 September 2002
Pages
262
ISBN
9783898061872

Der sogenannten 68er-Generation kommt in beiden deutschen Teilstaaten eine Schlusselrolle zu. Als Nachfolgegeneration der NS-Tater stellte sie in Ost und West die zentralen gesellschaftlichen Modernisierungskohorten - unter voellig verschiedenen staatlichen und psychosozialen Voraussetzungen. In der DDR wurden die in dissidentem Verhalten liegenden Innovationspotenziale politisch weitgehend stillgestellt und in den Bereich der (Sub-) Kultur abgedrangt. Dem gesellschaftskritischen Impuls der Dissidenten wurde unter der AEgide des staatlichen Antifaschismus die Spitze abgebrochen, das fur moderne Gesellschaften typische adoleszente Aufbegehren als Movens gesellschaftlicher Erneuerung wurde durch eine Familiarisierung der Kultur kanalisiert. Beides schrankte die kulturrevolutionaren Veranderungsimpulse folgenreich ein. Erst zwanzig Jahre spater wurden sie beim Sturz des Regimes wirksam, in der Folge allerdings rasch von Polit-Profis zur Seite gedrangt. Im Westen wurden die 68er zur Schlusselgeneration einer zweiten Demokratisierung. Hier ist Dissidenz als Folge adoleszenztypischen Protestverhaltens zu verstehen, in dem sich private und moralisch gefarbte Motive des Aufbegehrens, die stark um das Problem der NS-Schuld kreisten, mit politischen Optionen verbanden, die ins Zentrum der politischen Kultur: der Macht, weisen. Dissidenz liess sich in politische Bedeutung umsetzen. Das Buch arbeitet anhand von Fallgeschichten verschiedene Formen und Schicksale von Dissidenz heraus und zeigt exemplarisch die unterschiedliche Dynamik des Verhaltnisses von Individuum und Gesellschaft in Ost und West. Die Frage ist, wie sich in der Adoleszenz gewonnene dissidente Identitatspositionen in das Koordinatensystem politischer Machtausubung eintragen lassen. Daran entscheidet sich, ob Dissidenz in handlungsrelevante Politik transformiert werden kann oder in eine Identitatspolitik gedrangt wird, die in ihrem Anspruch auf Gesellschaftsveranderung scheitert.

Read More
Format
Paperback
Publisher
Psychosozial-Verlag
Country
United States
Date
1 September 2002
Pages
262
ISBN
9783898061872