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Am 24. Marz 1997 jahrte sich Wilhelm Reichs Geburtstag zum 100. Mal. Die Herausgeber des Bandes, der Psychologe und Wissenschaftshistoriker Karl Fallend und der Psychoanalytiker Bernd Nitzschke, haben dieses Datum zum Anlass genommen, eine Reihe von Autoren - Psychoanalytiker, Soziologen, Politologen - aufzufordern, noch einmal uber das Werk jenes Mannes nachzudenken, der am Ende der Weimarer Republik als einer der wenigen damaligen Psychoanalytiker antrat, die nationalsozialistische Ideologie und den braunen Terror unter Berufung auf psychoanalytische Erkenntnisse zu bekampfen. Noch nicht 30-jahrig war Wilhelm Reich Leiter des Technischen Seminars der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung geworden. Freud hatte in ihm zunachst einen seiner begabtesten Schuler gesehen, bevor er sich, nachdem Reich Psychoanalyse und Marxismus zu verbinden versucht hatte, zunehmend von ihm distanzierte. 1934 wurde Reich aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen. Die Hintergrunde dieses fur die Geschichte der Psychoanalyse in Hitler-Deutschland bedeutsamen Ereignisses werden anhand unbekannter Dokumente rekonstruiert, die bis heute andauernden Folgen analysiert. Gleichsam wird Reichs sexualpolitisches und koerpertherapeutisches Erbe einer kritischen Wurdigung unterzogen.
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Am 24. Marz 1997 jahrte sich Wilhelm Reichs Geburtstag zum 100. Mal. Die Herausgeber des Bandes, der Psychologe und Wissenschaftshistoriker Karl Fallend und der Psychoanalytiker Bernd Nitzschke, haben dieses Datum zum Anlass genommen, eine Reihe von Autoren - Psychoanalytiker, Soziologen, Politologen - aufzufordern, noch einmal uber das Werk jenes Mannes nachzudenken, der am Ende der Weimarer Republik als einer der wenigen damaligen Psychoanalytiker antrat, die nationalsozialistische Ideologie und den braunen Terror unter Berufung auf psychoanalytische Erkenntnisse zu bekampfen. Noch nicht 30-jahrig war Wilhelm Reich Leiter des Technischen Seminars der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung geworden. Freud hatte in ihm zunachst einen seiner begabtesten Schuler gesehen, bevor er sich, nachdem Reich Psychoanalyse und Marxismus zu verbinden versucht hatte, zunehmend von ihm distanzierte. 1934 wurde Reich aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen. Die Hintergrunde dieses fur die Geschichte der Psychoanalyse in Hitler-Deutschland bedeutsamen Ereignisses werden anhand unbekannter Dokumente rekonstruiert, die bis heute andauernden Folgen analysiert. Gleichsam wird Reichs sexualpolitisches und koerpertherapeutisches Erbe einer kritischen Wurdigung unterzogen.