Readings Newsletter
Become a Readings Member to make your shopping experience even easier.
Sign in or sign up for free!
You’re not far away from qualifying for FREE standard shipping within Australia
You’ve qualified for FREE standard shipping within Australia
The cart is loading…
This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
Mit dem verlorenen Krieg brach 1945 in Deutschland ein M nnlichkeits- und, mehr noch, ein Identit tsmodell zusammen. Die Niederlage, die sich in den Nachkriegsjahren in der Suche nach neuen Identifikationsformen spiegelte, fand ihren Ausdruck auch in den Kinos der Bundesrepublik. Hier war der amerikanische Western zu sehen; er lief, weil die Amerikaner den Krieg gewonnen hatten. Dieses Genre, das h ufig als typisches Beispiel der Amerikanisierung des deutschen Kinos angef hrt wird, war jedoch zun chst einer Aneignung der deutschen Zuschauer unterworfen, die einen eigenen Zugang zum Western entwickelten. Einerseits transformierten die deutschen Zuschauer in ihrem Sehen den amerikanischen Western, aber andererseits transformierte auch der Western seine Rezipienten. Der Gang ins Kino und in einen Western in den f nfziger Jahren der Bundesrepublik l sst sich nicht einfach als Eskapismus oder Konsum beschreiben. Vielmehr erm glichte der Western die Produktion einer popul ren Mythologie, die die komplexe Widerspr chlichkeit einer Zeit der Modernisierung und Umbr che abfedern konnte. Das Sehen des Western in den f nfziger Jahren war Flucht in die imaginierte Einfachheit einer Vergangenheit, die heimlich die Bew ltigung der Komplexit t der neuen Situation ein bte. Jonas Wegerers Studie Der nahe FremDe erz hlt keine Genregeschichte, sondern die Geschichte von Wahrnehmung und Wirkung des Western in der deutschen Nachkriegsgesellschaft.
$9.00 standard shipping within Australia
FREE standard shipping within Australia for orders over $100.00
Express & International shipping calculated at checkout
This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
Mit dem verlorenen Krieg brach 1945 in Deutschland ein M nnlichkeits- und, mehr noch, ein Identit tsmodell zusammen. Die Niederlage, die sich in den Nachkriegsjahren in der Suche nach neuen Identifikationsformen spiegelte, fand ihren Ausdruck auch in den Kinos der Bundesrepublik. Hier war der amerikanische Western zu sehen; er lief, weil die Amerikaner den Krieg gewonnen hatten. Dieses Genre, das h ufig als typisches Beispiel der Amerikanisierung des deutschen Kinos angef hrt wird, war jedoch zun chst einer Aneignung der deutschen Zuschauer unterworfen, die einen eigenen Zugang zum Western entwickelten. Einerseits transformierten die deutschen Zuschauer in ihrem Sehen den amerikanischen Western, aber andererseits transformierte auch der Western seine Rezipienten. Der Gang ins Kino und in einen Western in den f nfziger Jahren der Bundesrepublik l sst sich nicht einfach als Eskapismus oder Konsum beschreiben. Vielmehr erm glichte der Western die Produktion einer popul ren Mythologie, die die komplexe Widerspr chlichkeit einer Zeit der Modernisierung und Umbr che abfedern konnte. Das Sehen des Western in den f nfziger Jahren war Flucht in die imaginierte Einfachheit einer Vergangenheit, die heimlich die Bew ltigung der Komplexit t der neuen Situation ein bte. Jonas Wegerers Studie Der nahe FremDe erz hlt keine Genregeschichte, sondern die Geschichte von Wahrnehmung und Wirkung des Western in der deutschen Nachkriegsgesellschaft.