August von Kotzebue

Wahrend der Jahrzehnte vor und nach 1800 wurde der Buhnenautor Kotzebue auf den europaischen Theatern weit haufiger aufgefuhrt als Goethe und Schiller zusammen. Von St. Petersburg bis nach New York, in den Residenzstadten wie mittels Wanderbuhnen auch auf Doerfern. Der die Theatergesetze genial Beherrschende wurde seitens des preussischen Koenigspaares, Napoleons, der russischen Zaren, des Kaisers in Wien und sogar von der Koenigin von Neapel in Privataudienzen empfangen. Der studierte Jurist stieg zum Prasidenten des Revaler Gouvernementmagistrates auf, wurde geadelt, russischer Staatsrat und spater russischer Generalkonsul in Koenigsberg. Seine Ermordung durch einen fanatischen Theologiestudenten 1819 fuhrte zu den sogenannten Karlsbader Beschlussen und damit zur jahrzehntelangen rigorosen Verscharfung der politischen Situation in deutschen Landen. Unter seinen ehedem Hunderten von Buhnenstucken sind auch heute noch einige koestliche Lustspiele auf dem Spielplan der Theater prasent. In ihrer handwerklichen Meisterschaft und gleichzeitig facilen Handhabung koennten sie vor allem die Film- und Fernsehindustrie animieren und bereichern.