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Effi auf Abwegen
Paperback

Effi auf Abwegen

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Theodor Fontane (1819-1898) wurde in Neu-Ruppin geboren und ist jedem Berliner so nahe wie einem Hessen die Gebruder Grimm. Obwohl er Hugenotte war, fuhlte er sich markischer als jeder Marker und erwanderte seine Heimat bis hin zur Ostsee, wo sein Vater eine Apotheke betrieb. Als Schriftsteller der alten Schule reiste er aber auch ins Ausland, schrieb journalistische Beitrage, Theaterrezensionen sowie Gedichte und Prosa, wurde in Frankreich als Kriegsberichterstatter sogar der Spionage verdachtigt. Drei Jahre verbrachte er in England, doch auch Italien, OEsterreich-Ungarn und sogar die USA, die er nur aus Erzahlungen kannte, wurden zu Schauplatzen seiner Romane. Nicht zuletzt sein Ehebriefwechsel mit seiner Frau Emilie Rouanet-Fontane, ebenfalls aus einer Hugenottenfamilie, gibt Aufschluss uber seine Ehekrisen und alltaglichen Sorgen. Seine Charaktere spiegeln die burgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts in ihrer ganzen Bandbreite wider, spielen im Milieu des markischen Adels, aber auch im Berliner Wohnzimmer des Grunderzeitburgers. Die ethnische Heterogenitat Berlins in dieser Zeit, die OEffnung nach aussen durch Kolonialisierung und zahlreiche Kriegskonflikte an den deutschen Grenzen bedeutete einerseits eine Auseinandersetzung mit Fremdeinflussen, loeste aber auch Unsicherheit gegenuber dem Unvertrauten. Erstmals rucken die Frauengestalten in den Mittelpunkt des Romans, spuren in sich diffus die Isolation und Entfremdung eines Ehelebens, das ihnen die berufliche und persoenliche Verwirklichung verweigert. Das rigide Korsett der preussischen Militargesellschaft diktiert ihnen jene Verhaltensnormen, aus der jeder Ausbruchsversuch mit Duell, Diskriminierung und Ausschluss aus dem Gesellschaftsleben beantwortet wurde. So bedeutete die Befreiung von den feudalen Fesseln standischer Ordnung noch lange keine Emanzipation eines unterdruckten Innenlebens. Fontanes Gestalten suchen daher ganz im Geiste des Realismus eine Loesung im Suizid; noch gelingt es ihnen nicht, ihre V

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Format
Paperback
Publisher
Tectum - Der Wissenschaftsverlag
Country
United States
Date
20 July 2012
Pages
318
ISBN
9783828883932

Theodor Fontane (1819-1898) wurde in Neu-Ruppin geboren und ist jedem Berliner so nahe wie einem Hessen die Gebruder Grimm. Obwohl er Hugenotte war, fuhlte er sich markischer als jeder Marker und erwanderte seine Heimat bis hin zur Ostsee, wo sein Vater eine Apotheke betrieb. Als Schriftsteller der alten Schule reiste er aber auch ins Ausland, schrieb journalistische Beitrage, Theaterrezensionen sowie Gedichte und Prosa, wurde in Frankreich als Kriegsberichterstatter sogar der Spionage verdachtigt. Drei Jahre verbrachte er in England, doch auch Italien, OEsterreich-Ungarn und sogar die USA, die er nur aus Erzahlungen kannte, wurden zu Schauplatzen seiner Romane. Nicht zuletzt sein Ehebriefwechsel mit seiner Frau Emilie Rouanet-Fontane, ebenfalls aus einer Hugenottenfamilie, gibt Aufschluss uber seine Ehekrisen und alltaglichen Sorgen. Seine Charaktere spiegeln die burgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts in ihrer ganzen Bandbreite wider, spielen im Milieu des markischen Adels, aber auch im Berliner Wohnzimmer des Grunderzeitburgers. Die ethnische Heterogenitat Berlins in dieser Zeit, die OEffnung nach aussen durch Kolonialisierung und zahlreiche Kriegskonflikte an den deutschen Grenzen bedeutete einerseits eine Auseinandersetzung mit Fremdeinflussen, loeste aber auch Unsicherheit gegenuber dem Unvertrauten. Erstmals rucken die Frauengestalten in den Mittelpunkt des Romans, spuren in sich diffus die Isolation und Entfremdung eines Ehelebens, das ihnen die berufliche und persoenliche Verwirklichung verweigert. Das rigide Korsett der preussischen Militargesellschaft diktiert ihnen jene Verhaltensnormen, aus der jeder Ausbruchsversuch mit Duell, Diskriminierung und Ausschluss aus dem Gesellschaftsleben beantwortet wurde. So bedeutete die Befreiung von den feudalen Fesseln standischer Ordnung noch lange keine Emanzipation eines unterdruckten Innenlebens. Fontanes Gestalten suchen daher ganz im Geiste des Realismus eine Loesung im Suizid; noch gelingt es ihnen nicht, ihre V

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Tectum - Der Wissenschaftsverlag
Country
United States
Date
20 July 2012
Pages
318
ISBN
9783828883932