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Vielen narratologischen Darstellungen gilt literarische Selbstreferentialitat als ein wesentliches Kennzeichen neuzeitlicher Dichtung. Im Bereich der Epik wird dann nicht selten behauptet, der ‘Don Quijote’ sei der allererste Roman, der sich selbst zum Referenzobjekt mache und in diesem Zuge ‘histoire’ und ‘discours’ gleichberechtigt nebeneinandertreten lasse. Aufgrund dieses epistemischen Vorbehalts wird jedoch oft ubersehen, dass Selbstreferentialitat eine grundlegende Moglichkeit jedweden Dichtens darstellt, von der seit Homers ‘Odyssee’ in verschiedentlicher Weise und in wechselnder Intensitat Gebrauch gemacht wurde. Anhand der Analyse exemplarischer mittelhochdeutscher und altfranzosischer Texte erbringt der vorliegende Band den Nachweis, dass auch die hofische Literatur des Mittelalters spezifische Formen selbstreferentiellen Erzahlens auszubilden vermochte, und hinterfragt zugleich, warum derartige Phanomene zumeist dort zu beobachten sind, wo von der Liebe gehandelt wird.
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Vielen narratologischen Darstellungen gilt literarische Selbstreferentialitat als ein wesentliches Kennzeichen neuzeitlicher Dichtung. Im Bereich der Epik wird dann nicht selten behauptet, der ‘Don Quijote’ sei der allererste Roman, der sich selbst zum Referenzobjekt mache und in diesem Zuge ‘histoire’ und ‘discours’ gleichberechtigt nebeneinandertreten lasse. Aufgrund dieses epistemischen Vorbehalts wird jedoch oft ubersehen, dass Selbstreferentialitat eine grundlegende Moglichkeit jedweden Dichtens darstellt, von der seit Homers ‘Odyssee’ in verschiedentlicher Weise und in wechselnder Intensitat Gebrauch gemacht wurde. Anhand der Analyse exemplarischer mittelhochdeutscher und altfranzosischer Texte erbringt der vorliegende Band den Nachweis, dass auch die hofische Literatur des Mittelalters spezifische Formen selbstreferentiellen Erzahlens auszubilden vermochte, und hinterfragt zugleich, warum derartige Phanomene zumeist dort zu beobachten sind, wo von der Liebe gehandelt wird.