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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
So! So! So! So! Wie dem Dichter Kleist schon auf Erden hatte geholfen werden koennen. Der Dichter ist des Lebens grundlich mude. Alle Vorbereitungen sind mit Sorgfalt getroffen: die Abschiedsbriefe verfasst, die Sterbensgefahrtin gefunden, die Pistole geladen. Ein schwindliges, fiebriges Glucksgefuhl hat den Dichter ergriffen - vom Triumphgesang im Augenblick des Todes stammelt er, ja von der Wollust des Sterbens. Da geht das Telephon. Und unser Dichter, zum Tode bereit, wird jahlings ins Leben zuruck- gerufen. Sie freue sich, sagt die sympathische Stimme am anderen Ende der Leitung, dem Dichter mitteilen zu durfen, dass ihm soeben der aspekte- Literaturpreis zugesprochen worden sei. Auf Wiedersehen in Mainz! Die Pistole aus dem Fenster geworfen! Die Abschiedsbriefe ins Feuer! Die Todesgefahrtin auf spater vertroestet! Und unser Dichter (und seit eben Literaturpreistrager) sturzt aus dem Haus, hinuber in sein Stammloka- bestellt sich eine grosse Karaffe voll sauren Weissweins. Und nun, vom schnellen Trunk erhitzt, vom ploetzlichen Ruhm beflugelt, wagt er das bisher Undenkbare -eine Konversation mit der einsamen Schoenen, die er schon seit Jahren schuchtern und stumm behimmelt. Und noch in der namlichen Nacht … 1 2 Diese Glosse schildert in ironisierender Weise moegliche Auswirkungen des Fernse- hens auf Literatur: Medialer Ruhm - die Zuerkennung eines Preises -koenne einen zu seiner Zeit erfolglosen Dichter von seinem geplanten Selbstmord abhalten.
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So! So! So! So! Wie dem Dichter Kleist schon auf Erden hatte geholfen werden koennen. Der Dichter ist des Lebens grundlich mude. Alle Vorbereitungen sind mit Sorgfalt getroffen: die Abschiedsbriefe verfasst, die Sterbensgefahrtin gefunden, die Pistole geladen. Ein schwindliges, fiebriges Glucksgefuhl hat den Dichter ergriffen - vom Triumphgesang im Augenblick des Todes stammelt er, ja von der Wollust des Sterbens. Da geht das Telephon. Und unser Dichter, zum Tode bereit, wird jahlings ins Leben zuruck- gerufen. Sie freue sich, sagt die sympathische Stimme am anderen Ende der Leitung, dem Dichter mitteilen zu durfen, dass ihm soeben der aspekte- Literaturpreis zugesprochen worden sei. Auf Wiedersehen in Mainz! Die Pistole aus dem Fenster geworfen! Die Abschiedsbriefe ins Feuer! Die Todesgefahrtin auf spater vertroestet! Und unser Dichter (und seit eben Literaturpreistrager) sturzt aus dem Haus, hinuber in sein Stammloka- bestellt sich eine grosse Karaffe voll sauren Weissweins. Und nun, vom schnellen Trunk erhitzt, vom ploetzlichen Ruhm beflugelt, wagt er das bisher Undenkbare -eine Konversation mit der einsamen Schoenen, die er schon seit Jahren schuchtern und stumm behimmelt. Und noch in der namlichen Nacht … 1 2 Diese Glosse schildert in ironisierender Weise moegliche Auswirkungen des Fernse- hens auf Literatur: Medialer Ruhm - die Zuerkennung eines Preises -koenne einen zu seiner Zeit erfolglosen Dichter von seinem geplanten Selbstmord abhalten.