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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
In der aktuellen empirischen Sexualforschung wird eine wachsende sexuelle Lustlosigkeit diagnostiziert, die durch den messbaren Ruckgang der Koitus haufigkeit und der Orgasmus frequenz bestimmt wird (Schmidt 1998a; 2000b; Schmidt et al. 1998; Sigusch 1996a; 1998; 2000). Die Grunde, die rur das Verschwinden sexueller Leidenschaft genannt werden, sind vielfaltig. So ha!te die Befreiung von der burgerlichen Sexualmoral eine Liberalisierung der sexuellen Verhaltnisse bewirkt, die der Sexualitat ihr grenzuberschreiten des Moment nehme. Des weiteren habe die feministische Thematisierung von mannlicher Sexualitat und Gewalt zur Etablierung einer Verhandlungsmoral geruhrt, die sexuelle Begegnungen verregelten (Schmidt 1998a). Neue Ra tionalisierungsbestrebungen des Sexes werden insbesondere in den, korper losen’ Kommunikationstechniken des Cyberspace gesehen, die eine Ent sexualisierung zwischenmenschlicher Begegnungen verursachten. Der Pro zess von einer ehemals abweichenden hin zu einer ausweichenden Sexualitat wird beobachtet (Virilio 1995; 1996). Vor dem Hintergrund der kulturpessimistischen Diagnose vom Ver schwinden sexueller Leidenschaft soll die Frage nach den erkenntnislei tenden Korperkonzepten der Sexualforschung gestellt werden. Denn der Korper spielt eine zentrale, aber unreflektierte Rolle in der sexual wissen schaftlichen Beurteilung sexueller Zufriedenheit. Seine Orgasmusfahigkeit und Triebhaftigkeit scheinen den Grad sexueller Gesundheit zu bestimmen, seine hormonelle zweigeschlechtliche Disposition ein heterosexuelles Arran gement zu garantieren, seine naturliche Vitalitat durch entfremdende Tech nologien bedroht. Die Vorstellungen vom Lustkorper verweisen jedoch kei nesfalls auf eine pradiskursive und pratechnologische sexuelle Natur. Viel mehr handelt es sich um historisch spezifische Korperkonzepte, die sich im gesellschaftlichen und naturwissenschaftlichen Kontext der Industrialisierung situieren lassen.
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In der aktuellen empirischen Sexualforschung wird eine wachsende sexuelle Lustlosigkeit diagnostiziert, die durch den messbaren Ruckgang der Koitus haufigkeit und der Orgasmus frequenz bestimmt wird (Schmidt 1998a; 2000b; Schmidt et al. 1998; Sigusch 1996a; 1998; 2000). Die Grunde, die rur das Verschwinden sexueller Leidenschaft genannt werden, sind vielfaltig. So ha!te die Befreiung von der burgerlichen Sexualmoral eine Liberalisierung der sexuellen Verhaltnisse bewirkt, die der Sexualitat ihr grenzuberschreiten des Moment nehme. Des weiteren habe die feministische Thematisierung von mannlicher Sexualitat und Gewalt zur Etablierung einer Verhandlungsmoral geruhrt, die sexuelle Begegnungen verregelten (Schmidt 1998a). Neue Ra tionalisierungsbestrebungen des Sexes werden insbesondere in den, korper losen’ Kommunikationstechniken des Cyberspace gesehen, die eine Ent sexualisierung zwischenmenschlicher Begegnungen verursachten. Der Pro zess von einer ehemals abweichenden hin zu einer ausweichenden Sexualitat wird beobachtet (Virilio 1995; 1996). Vor dem Hintergrund der kulturpessimistischen Diagnose vom Ver schwinden sexueller Leidenschaft soll die Frage nach den erkenntnislei tenden Korperkonzepten der Sexualforschung gestellt werden. Denn der Korper spielt eine zentrale, aber unreflektierte Rolle in der sexual wissen schaftlichen Beurteilung sexueller Zufriedenheit. Seine Orgasmusfahigkeit und Triebhaftigkeit scheinen den Grad sexueller Gesundheit zu bestimmen, seine hormonelle zweigeschlechtliche Disposition ein heterosexuelles Arran gement zu garantieren, seine naturliche Vitalitat durch entfremdende Tech nologien bedroht. Die Vorstellungen vom Lustkorper verweisen jedoch kei nesfalls auf eine pradiskursive und pratechnologische sexuelle Natur. Viel mehr handelt es sich um historisch spezifische Korperkonzepte, die sich im gesellschaftlichen und naturwissenschaftlichen Kontext der Industrialisierung situieren lassen.