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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.
Die Universitat ist die alteste Statte freier und umfassender Erwachsenenbildung (Borinski 1949, S. 162). UEber Jahrhunderte waren die Lehrangebote der Artistenfa- kultat prinzipiell fur alle Interessierten offen. Dies anderte sich allerdings mit dem Funktionswandel der Universitat zu einer Anstalt der BerufsbiIdung (vgl. Fulgraff 1982, S. 182). Formalisierte Zugangsregelungen an deutschsprachigen Universitaten wurden erstmals 1788 in Preussen eingefuhrt; das Gymnasialabitur als Voraussetzung fur die Aufnahme des Studiums existiert seit Anfang des 19. Jahrhunderts (vgl. Kippes 1985, S. 171ff. ). Der Bedarf an qualifizierten Staatsbeamten einerseits und die Emanzipationsbestrebungen des Proletariats andererseits begunstigten einen Prozess, der zu einer Ausdifferenzierung des Bildungswesens fuhrte. Im Vergleich zur angel- sachsischen und auch osteuropaischen Entwicklung ist die Unterscheidung von tertia- rem und quartarem Bildungssektor eine deutsche Besonderheit; gemessen an der knapp 900jahrigen europaischen Universitatsgeschichte ist sie relativ neu. Versuche, den Hiatus zwischen Hochschulbildung und Erwachsenenbildung zu uberwinden, hat es in der Vergangenheit wiederholt gegeben. Vor uber neunzig Jahren fanden die ersten volkstumlichen Hochschulkurse an der k. u. k. Universitat Wien statt und breite- ten sich von dort im gesamten deutschen Sprachgebiet aus. Vor etwas mehr als 30 Jahren gaben die Initiatoren der Goettinger Seminarkurse der extramuralen Bildungsar- beit nach dem Zweiten Weltkrieg neue Impulse. Vor zwoelf Jahren hat das Hochschul- rahmengesetz die Weiterbildung zur genuinen Hochschulaufgabe erklart. Die historischen Versuche, eine Brucke zwischen Hochschule und Erwachsenenbil- dung zu bauen, eint die Tatsache, dass ihnen bis auf den heutigen Tag nur ein be- scheidener Erfolg zuteil geworden ist.
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Die Universitat ist die alteste Statte freier und umfassender Erwachsenenbildung (Borinski 1949, S. 162). UEber Jahrhunderte waren die Lehrangebote der Artistenfa- kultat prinzipiell fur alle Interessierten offen. Dies anderte sich allerdings mit dem Funktionswandel der Universitat zu einer Anstalt der BerufsbiIdung (vgl. Fulgraff 1982, S. 182). Formalisierte Zugangsregelungen an deutschsprachigen Universitaten wurden erstmals 1788 in Preussen eingefuhrt; das Gymnasialabitur als Voraussetzung fur die Aufnahme des Studiums existiert seit Anfang des 19. Jahrhunderts (vgl. Kippes 1985, S. 171ff. ). Der Bedarf an qualifizierten Staatsbeamten einerseits und die Emanzipationsbestrebungen des Proletariats andererseits begunstigten einen Prozess, der zu einer Ausdifferenzierung des Bildungswesens fuhrte. Im Vergleich zur angel- sachsischen und auch osteuropaischen Entwicklung ist die Unterscheidung von tertia- rem und quartarem Bildungssektor eine deutsche Besonderheit; gemessen an der knapp 900jahrigen europaischen Universitatsgeschichte ist sie relativ neu. Versuche, den Hiatus zwischen Hochschulbildung und Erwachsenenbildung zu uberwinden, hat es in der Vergangenheit wiederholt gegeben. Vor uber neunzig Jahren fanden die ersten volkstumlichen Hochschulkurse an der k. u. k. Universitat Wien statt und breite- ten sich von dort im gesamten deutschen Sprachgebiet aus. Vor etwas mehr als 30 Jahren gaben die Initiatoren der Goettinger Seminarkurse der extramuralen Bildungsar- beit nach dem Zweiten Weltkrieg neue Impulse. Vor zwoelf Jahren hat das Hochschul- rahmengesetz die Weiterbildung zur genuinen Hochschulaufgabe erklart. Die historischen Versuche, eine Brucke zwischen Hochschule und Erwachsenenbil- dung zu bauen, eint die Tatsache, dass ihnen bis auf den heutigen Tag nur ein be- scheidener Erfolg zuteil geworden ist.