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Hardback

Studien Zur Memorialuberlieferung Im Fruhmittelalterlichen Paris

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Andrea Decker-Heuer fuhrt in dieser Arbeit erstmals die Quellen zusammen, die Paris seit dem 9. Jahrhundert, der Zeit der Normannensturme, als Zentrum der Memorialuberlieferung im Westfrankenreich erweisen. Aus der Kathedralkirche stammen zwei Sakramentare mit Namenuberlieferung, von denen eines, Vat. Ottobon. lat. 313, das im Westen des Reiches bislang einzig bekannte liturgische Diptychon bietet und sogenannte Doppeleintrage, die wichtige Hinweise auf die Praxis des Gebetsgedenkens geben. Ein herausragendes Beispiel fur das bereits aus ostfrankischen Memorialquellen bekannte Phanomen des Einzugs der Laien in das Gedenkwesen ist ein von Bischof Askericus von Paris (890-910) angefuhrter Eintrag von Geistlichen und Laien. Fur Saint-Germain-des-Pres ist neben dem Sakramentar (B.N. lat. 2291) vor allem das beruhmte Usuard-Nekrolog anzufuhren, das bis ins 8. Jahrhundert zuruckreichende Gedenktraditionen aufweist und so zu den altesten nekrologischen Aufzeichnungen dieses Umfangs zu zahlen ist. Als Kapiteloffiziumsbuch - mit Martyrolog und Benediktregel in einer Handschrift (B.N. lat. 13745) vereint - war es bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts im Gebrauch der Gemeinschaft von Saint-Germain und zeigt auch deren stets sich verandernden Gedenkhorizont, der etwa im 11. Jahrhundert stark vom Reformwerk Wilhelms von Dijon bestimmt wurde. Aus Saint-Denis ist ausser liturgischen Handschriften mit einigen wenigen Nameneintragen (B.N. lat. 2290, Laon [Bibl. mun.] ms. 118, Rouen ms. A 566: 9-11. Jh.) nur ein Nekrolog des 13. Jahrhunderts in neuzeitlicher Abschrift erhalten, dessen Eintrage aber bis ins 9. Jahrhundert zuruckreichen und das Selbstverstandnis von Saint-Denis als Konigsabtei spiegeln, gerade auch in redaktionell uberarbeiteten Nekrologeintragen (1122-1151). Da die Gedenkeintrage im Westfrankenreich vor allem in liturgischen Buchern, insbesondere Sakramentaren zu finden sind, wurde dieser liturgische Kontext starker als in der bisherigen Forschung beachtet, zumal im Pariser Raum eine Zusammenstellung von Messformularen mit vielen fur das Gebetsgedenken wichtigen Texten in einer eigenen Messsammlung erfolgte, die hier vollstandig wiedergegeben wird. Daruber hinaus werden auch die Nameneintrage aller in Handschriften erhaltenen Pariser Memorialquellen aufgefuhrt. Im Anhang sind einige dieser Quellen auch als Fotos abgebildet. Besonders hervorzuheben ist schliesslich der erstmalige Abdruck des Usuard-Nekrologs als Faksimile (B.N. lat. 13745, fol. 157r-183r), der bislang als ein Desiderat der Forschung galt.

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Format
Hardback
Publisher
Jan Thorbecke Verlag
Country
Germany
Date
31 December 1998
Pages
370
ISBN
9783799573412

Andrea Decker-Heuer fuhrt in dieser Arbeit erstmals die Quellen zusammen, die Paris seit dem 9. Jahrhundert, der Zeit der Normannensturme, als Zentrum der Memorialuberlieferung im Westfrankenreich erweisen. Aus der Kathedralkirche stammen zwei Sakramentare mit Namenuberlieferung, von denen eines, Vat. Ottobon. lat. 313, das im Westen des Reiches bislang einzig bekannte liturgische Diptychon bietet und sogenannte Doppeleintrage, die wichtige Hinweise auf die Praxis des Gebetsgedenkens geben. Ein herausragendes Beispiel fur das bereits aus ostfrankischen Memorialquellen bekannte Phanomen des Einzugs der Laien in das Gedenkwesen ist ein von Bischof Askericus von Paris (890-910) angefuhrter Eintrag von Geistlichen und Laien. Fur Saint-Germain-des-Pres ist neben dem Sakramentar (B.N. lat. 2291) vor allem das beruhmte Usuard-Nekrolog anzufuhren, das bis ins 8. Jahrhundert zuruckreichende Gedenktraditionen aufweist und so zu den altesten nekrologischen Aufzeichnungen dieses Umfangs zu zahlen ist. Als Kapiteloffiziumsbuch - mit Martyrolog und Benediktregel in einer Handschrift (B.N. lat. 13745) vereint - war es bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts im Gebrauch der Gemeinschaft von Saint-Germain und zeigt auch deren stets sich verandernden Gedenkhorizont, der etwa im 11. Jahrhundert stark vom Reformwerk Wilhelms von Dijon bestimmt wurde. Aus Saint-Denis ist ausser liturgischen Handschriften mit einigen wenigen Nameneintragen (B.N. lat. 2290, Laon [Bibl. mun.] ms. 118, Rouen ms. A 566: 9-11. Jh.) nur ein Nekrolog des 13. Jahrhunderts in neuzeitlicher Abschrift erhalten, dessen Eintrage aber bis ins 9. Jahrhundert zuruckreichen und das Selbstverstandnis von Saint-Denis als Konigsabtei spiegeln, gerade auch in redaktionell uberarbeiteten Nekrologeintragen (1122-1151). Da die Gedenkeintrage im Westfrankenreich vor allem in liturgischen Buchern, insbesondere Sakramentaren zu finden sind, wurde dieser liturgische Kontext starker als in der bisherigen Forschung beachtet, zumal im Pariser Raum eine Zusammenstellung von Messformularen mit vielen fur das Gebetsgedenken wichtigen Texten in einer eigenen Messsammlung erfolgte, die hier vollstandig wiedergegeben wird. Daruber hinaus werden auch die Nameneintrage aller in Handschriften erhaltenen Pariser Memorialquellen aufgefuhrt. Im Anhang sind einige dieser Quellen auch als Fotos abgebildet. Besonders hervorzuheben ist schliesslich der erstmalige Abdruck des Usuard-Nekrologs als Faksimile (B.N. lat. 13745, fol. 157r-183r), der bislang als ein Desiderat der Forschung galt.

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Format
Hardback
Publisher
Jan Thorbecke Verlag
Country
Germany
Date
31 December 1998
Pages
370
ISBN
9783799573412