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Kaum ein Stuck mittelalterlicher Wirklichkeit ist so vollstandig in Vergessenheit geraten wie die Tatsache, dass fast ein Jahrhundert lang - etwa von 1328 bis 1413 - nicht nur der deutsche, sondern auch der europaische Adel jedweden Ranges in einem nordischen Kreuzzug an den Kampfen des Deutschen Ordens gegen die heidnischen Litauer teilnahm und Preussen, insbesondere Konigsberg, zu einem Zentrum europaischer Ritterschaft machte. - Das auf drei Bande geplante, schon im ersten Band mit einer Bibliographie versehene Werk beschreibt und deutet dieses Phanomen unter besonderer Berucksichtigung des ausserdeutschen Gebiets. Ausgewertet wurden gedruckte wie ungedruckte Ordensquellen, zahlreiche unbekannte Texte, vor allem Reiserechnungen. Im ersten Band wird zunachst der chronologische Rahmen gesetzt und dann, die Ausbreitung des Ordens stets mitbedenkend, die geographische Herkunft der Teilnehmer untersucht, vom deutsch/niederlandischen Sprachgebiet uber die Reichsromania bis zur westlichen und sudlichen Romania ausserhalb des Reichs, England, Schottland und Polen. Darauf werden die Teilnehmer nach Stand, Lebensalter, Familientradition und Zahl eingeordnet. Die Rechnungen erlauben es, genaue Angaben uber Reisewege, Reiseereignisse, Reiseorganisation zu machen und die Weise zu beobachten, wie man sich die Zeit des Wartens in Preussen vertrieb, bevor die ‘Reise’ nach Litauen hinein begann: Die Beschreibung der Konigsberger ‘Saison’ durfte zum Attraktivsten gehoren, was das Buch zu bieten hat. Der Ehrentisch, jene Institution, mit der der Orden seine Gaste ehrte und anzog, wird aus den Quellen zum Leben erweckt, und das Gedachtnis, das die Gaste in Konigsberg im Dom und anderswo hinterliessen, wird mit zum Teil erstmals erkannten ikonographisch-heraldischen Zeugnissen anschaulich gemacht.
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Kaum ein Stuck mittelalterlicher Wirklichkeit ist so vollstandig in Vergessenheit geraten wie die Tatsache, dass fast ein Jahrhundert lang - etwa von 1328 bis 1413 - nicht nur der deutsche, sondern auch der europaische Adel jedweden Ranges in einem nordischen Kreuzzug an den Kampfen des Deutschen Ordens gegen die heidnischen Litauer teilnahm und Preussen, insbesondere Konigsberg, zu einem Zentrum europaischer Ritterschaft machte. - Das auf drei Bande geplante, schon im ersten Band mit einer Bibliographie versehene Werk beschreibt und deutet dieses Phanomen unter besonderer Berucksichtigung des ausserdeutschen Gebiets. Ausgewertet wurden gedruckte wie ungedruckte Ordensquellen, zahlreiche unbekannte Texte, vor allem Reiserechnungen. Im ersten Band wird zunachst der chronologische Rahmen gesetzt und dann, die Ausbreitung des Ordens stets mitbedenkend, die geographische Herkunft der Teilnehmer untersucht, vom deutsch/niederlandischen Sprachgebiet uber die Reichsromania bis zur westlichen und sudlichen Romania ausserhalb des Reichs, England, Schottland und Polen. Darauf werden die Teilnehmer nach Stand, Lebensalter, Familientradition und Zahl eingeordnet. Die Rechnungen erlauben es, genaue Angaben uber Reisewege, Reiseereignisse, Reiseorganisation zu machen und die Weise zu beobachten, wie man sich die Zeit des Wartens in Preussen vertrieb, bevor die ‘Reise’ nach Litauen hinein begann: Die Beschreibung der Konigsberger ‘Saison’ durfte zum Attraktivsten gehoren, was das Buch zu bieten hat. Der Ehrentisch, jene Institution, mit der der Orden seine Gaste ehrte und anzog, wird aus den Quellen zum Leben erweckt, und das Gedachtnis, das die Gaste in Konigsberg im Dom und anderswo hinterliessen, wird mit zum Teil erstmals erkannten ikonographisch-heraldischen Zeugnissen anschaulich gemacht.