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Paperback

Barmherzigkeit: wie sie die Bibel bekennt

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This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.

Nach dem Matthausevangelium, mit dem das Neue Testament beginnt, kritisiert Jesus seine engsten theologischen Verwandten und argsten theologischen Konkurrenten, die Pharisaer und Schriftgelehrten, dass sie in der Auslegung der Tora falsche Prioritaten setzten: Sie kummerten sich um den Zehnten von Minze, Dill und Kummel, liessen aber ausser Acht, was den Schlussel zum Ganzen bilde: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glauben (Mt 23,23). Die Gerechtigkeit ist die Treue Gottes zu seinen Verheissungen, dem Recht zum Sieg zu verhelfen; die Barmherzigkeit ist die Liebe Gottes zu seinen Geschoepfen, die Not leiden und Schuld auf sich laden; im Glauben wird Gottes Gerechtigkeit wie seine Barmherzigkeit angenommen und nachgeahmt - durch die Liebe zu Gott und zum Nachsten. Diese jesuanische Hermeneutik des Gesetzes und damit der Bibel Israels kommt nicht von ungefahr. Sie nimmt den cantus firmus beider Testamente auf: dass Gottes hoechste Gerechtigkeit in seiner Barmherzigkeit kulminiert, weil sie nicht an irdische Grenzen gebunden ist, sondern himmlische Weite erlangt, und dass seine Barmherzigkeit nicht ungerecht, sondern gerecht ist, weil sie durch Gnade selbst da noch Recht schaffen kann, wo ein brutales Unrechtsregime katastrophale Verhaltnisse heraufgefuhrt hat. Dass in der katholischen Kirche mit grossem Echo ein Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen worden ist, nimmt diesen Grundzug biblischer Theologie auf; es bejaht die Sehnsucht vieler Menschen, von Gott nicht verurteilt, sondern in aller Schwache geliebt zu werden; es hat aber auch die dunkle Kehrseite einer kirchlichen Lehre und Praxis, die oft als ungerecht und unbarmherzig empfunden wird und dadurch zur grossen Glaubwurdigkeitskrise wird, weil anscheinend Prinzipien wichtiger sind als Einzelfalle und Dogmen wichtiger als Personen. Von einem neutralen Standpunkt aus kann man zwar fragen, ob ein solcher Eindruck nicht vielfach vorurteilsbehaftet ist. Aber die unruhige Frage wird dadurch nicht beantwortet, wie glaubwurdi

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Format
Paperback
Publisher
Books on Demand
Date
25 January 2022
Pages
60
ISBN
9783755782858

This title is printed to order. This book may have been self-published. If so, we cannot guarantee the quality of the content. In the main most books will have gone through the editing process however some may not. We therefore suggest that you be aware of this before ordering this book. If in doubt check either the author or publisher’s details as we are unable to accept any returns unless they are faulty. Please contact us if you have any questions.

Nach dem Matthausevangelium, mit dem das Neue Testament beginnt, kritisiert Jesus seine engsten theologischen Verwandten und argsten theologischen Konkurrenten, die Pharisaer und Schriftgelehrten, dass sie in der Auslegung der Tora falsche Prioritaten setzten: Sie kummerten sich um den Zehnten von Minze, Dill und Kummel, liessen aber ausser Acht, was den Schlussel zum Ganzen bilde: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glauben (Mt 23,23). Die Gerechtigkeit ist die Treue Gottes zu seinen Verheissungen, dem Recht zum Sieg zu verhelfen; die Barmherzigkeit ist die Liebe Gottes zu seinen Geschoepfen, die Not leiden und Schuld auf sich laden; im Glauben wird Gottes Gerechtigkeit wie seine Barmherzigkeit angenommen und nachgeahmt - durch die Liebe zu Gott und zum Nachsten. Diese jesuanische Hermeneutik des Gesetzes und damit der Bibel Israels kommt nicht von ungefahr. Sie nimmt den cantus firmus beider Testamente auf: dass Gottes hoechste Gerechtigkeit in seiner Barmherzigkeit kulminiert, weil sie nicht an irdische Grenzen gebunden ist, sondern himmlische Weite erlangt, und dass seine Barmherzigkeit nicht ungerecht, sondern gerecht ist, weil sie durch Gnade selbst da noch Recht schaffen kann, wo ein brutales Unrechtsregime katastrophale Verhaltnisse heraufgefuhrt hat. Dass in der katholischen Kirche mit grossem Echo ein Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen worden ist, nimmt diesen Grundzug biblischer Theologie auf; es bejaht die Sehnsucht vieler Menschen, von Gott nicht verurteilt, sondern in aller Schwache geliebt zu werden; es hat aber auch die dunkle Kehrseite einer kirchlichen Lehre und Praxis, die oft als ungerecht und unbarmherzig empfunden wird und dadurch zur grossen Glaubwurdigkeitskrise wird, weil anscheinend Prinzipien wichtiger sind als Einzelfalle und Dogmen wichtiger als Personen. Von einem neutralen Standpunkt aus kann man zwar fragen, ob ein solcher Eindruck nicht vielfach vorurteilsbehaftet ist. Aber die unruhige Frage wird dadurch nicht beantwortet, wie glaubwurdi

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Format
Paperback
Publisher
Books on Demand
Date
25 January 2022
Pages
60
ISBN
9783755782858