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Goethe mochte Schubert nicht? Er liess sich von Musikfreund Zelter zu viel sagen? Eigentlich stimmt das nicht. Aber Goethes Verstandnis von Musik wurde gerne unterschatzt. Schuberts Komposition des Erlkoenig begeisterte Goethe, und viele musikalische Fragen durchschaute er tiefer als Fachmann Zelter. Allerdings blieb der Dichter, auf vielen Fachgebieten ein Profi, durch und durch ein Augenmensch : Bei Konzerten studierte er gerne das Outfit der Musiker oder fuhlte sich gar durch ihre Bewegungen gestoert. Als alter Mann kannte er sich mit Musik aber besser aus als mancher Profi, und fur gute Musik besass er einen Instinkt. Beharrlich vertrat er die Ansicht, dass das Tongeschlecht Moll auf naturliche Weise entstanden sei - und das gegen die zementierte Meinung der damaligen Fachwelt. Heute wissen wir, dass Goethe recht hatte, und nicht die Komponisten - wie etwa Rameau. Unterhaltsam zeichnet Kupper die spannende Entwicklung Goethes zum fundierten Musikkenner nach. Irrtumer werden klar benannt, und nicht - wie oft geschehen - aus vorauseilender Ehrfurcht uminterpretiert. Mir haben bei der Lekture besonders zwei Dinge sehr gefallen: zum einen eine stets verstandliche Sprache… zum anderen ist das Buch auch weder ruckhaltloser Lobpreis noch Rettungsversuch dort, wo sich Goethe … entweder irrte oder aber wo die Grenzen seines Verstandnisses fur diese Form der Kunst(ausubung) lagen. (Dr. Johannes John, Bayerische Akademie der Wissenschaften)
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Goethe mochte Schubert nicht? Er liess sich von Musikfreund Zelter zu viel sagen? Eigentlich stimmt das nicht. Aber Goethes Verstandnis von Musik wurde gerne unterschatzt. Schuberts Komposition des Erlkoenig begeisterte Goethe, und viele musikalische Fragen durchschaute er tiefer als Fachmann Zelter. Allerdings blieb der Dichter, auf vielen Fachgebieten ein Profi, durch und durch ein Augenmensch : Bei Konzerten studierte er gerne das Outfit der Musiker oder fuhlte sich gar durch ihre Bewegungen gestoert. Als alter Mann kannte er sich mit Musik aber besser aus als mancher Profi, und fur gute Musik besass er einen Instinkt. Beharrlich vertrat er die Ansicht, dass das Tongeschlecht Moll auf naturliche Weise entstanden sei - und das gegen die zementierte Meinung der damaligen Fachwelt. Heute wissen wir, dass Goethe recht hatte, und nicht die Komponisten - wie etwa Rameau. Unterhaltsam zeichnet Kupper die spannende Entwicklung Goethes zum fundierten Musikkenner nach. Irrtumer werden klar benannt, und nicht - wie oft geschehen - aus vorauseilender Ehrfurcht uminterpretiert. Mir haben bei der Lekture besonders zwei Dinge sehr gefallen: zum einen eine stets verstandliche Sprache… zum anderen ist das Buch auch weder ruckhaltloser Lobpreis noch Rettungsversuch dort, wo sich Goethe … entweder irrte oder aber wo die Grenzen seines Verstandnisses fur diese Form der Kunst(ausubung) lagen. (Dr. Johannes John, Bayerische Akademie der Wissenschaften)