Krieg, Leid und Terror aus der kindlichen Perspektive
Matthias Dickert
Krieg, Leid und Terror aus der kindlichen Perspektive
Matthias Dickert
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Didaktik - Englisch - Literatur, Werke, Univerzita Komenskeho v Bratislave (Anglistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Krieg, Leid und Terror haben die Literatur der Jahrhunderte beherrscht, weil Literatur immer auch Spiegel der jeweiligen Zeitepoche ist. Auffallend ist in der literarischen Aufarbeitung dieser Thematik ein durchgaengiges Fehlen der kindlichen Perspektive, eine Tendenz, die sich bis heute gehalten hat. Die Gruende hierfuer sind mannigfaltig, verweisen aber auch auf eine gewisse Ignoranz gegenueber dieser Gruppe der Zivilbevoelkerung, die besonders Opfer und Leidtragende von kriegerischen Handlungen waren und sind. Die beiden hier untersuchten Romane koennen deshalb als Ausnahmen angesehen werden, da sie Kindsein im Krieg reflektieren und Krieg als ein Leitmotiv benutzt wird. Die grosse zeitliche Diskrepanz, hier das 17., dort das 21. Jahrhundert, sowie die verschiedenen Romantypen, hier biografisch und dort dystopisch, moegen zunaechst einer gemeinsamen Analyse widersprechen, sie wird aber durch diese zentrale Rolle des Kindes im Krieg aufgehoben und verweist auf dessen literarische Bedeutung. Beide Autoren stellen Kindsein bewusst in die Kollision zwischen Frieden (Zukunft) und Krieg (Tod). Fuer eine gemeinsame Analyse beider Werke spricht ebenfalls die autofiktionale Erzaehlform durch einen (alten) Erzaehler, der die Handlung beider Romane praegt und die Erzaehlung vom Ende lenkt sowie reminiszierend begleitet. Diese beiden zentralen Parallelen der Erzaehlung ueberwiegen auch die Tatsache, dass Grimmelshausen einen satirischen Roman vorlegt, der lehrhaft, unterhaltsam und moraldidaktisch verwertbar ist, etwas was EI Akkad nicht beabsichtigt. Sein Roman ist vielmehr auch politisch zu verstehen. Dennoch ist beiden Romanarten, dem satirischen Roman und der Dystopie, eins gemeinsam, naemlich die Aussagen, dass der Krieg als solcher furchtbar ist, was beide Werke ethisch lesbar macht. Zusaetzlich verweist die En
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