Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,3, Humboldt-Universitaet zu Berlin (Institut fuer Philosophie), Veranstaltung: Hauptseminar: "Herbert Marcuse: Sozialpsychologie & Gesellschaftskritik", Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit stellt den Versuch dar, die progressive Fruehromantik nicht nur zu rehabilitieren, sondern zugleich exemplarische Anknuepfungspunkte an Herbert Marcuses Werke "Der eindimensionale Mensch" (1967) sowie "Triebstruktur und Gesellschaft" (1957) herauszuarbeiten. Die deutsche Romantik gilt vielen als idealistische Epoche des Kitschs, der Traeumerei, der antimodernen Schwaermerei fuer eine laendliche Vergangenheit, sie gilt als Gegenentwurf zur gepriesenen Aufklaerung, als irrational, phantastisch, esoterisch, religioes. Die Aufzaehlung ihrer Maengel koennte sich ueber diese Seite fortsetzen, jedoch breche ich sie an dieser Stelle ab, um ein gaenzlich anderes Gesicht der Romantik zu zeichnen. Die von Kawerin hergeleitete urspruengliche Bedeutung des Wortes Romantik als Mauerbrecher scheint auf eine andere Romantik zu deuten, auf einen utopischen Versuch das Leben zu revolutionieren, die Zwaenge und Grenzen der Gesellschaft aufzubrechen. So muss differenziert werden zwischen der Fruehromantik, die sich als Aufklaerung der Aufklaerung versteht und moderne Tendenzen der Entfremdung in die Kritik nahm, emanzipative Modelle des Zusammenlebens entwarf und erprobte, fundamentale Religionskritik uebte und kuehn ein neues goldenes Zeitalter der durch Poesie und Einbildungskraft befreiten Menschheit ausrief, und einer Spaetromantik, die zurueckkehrte zum dogmatischen Katholizismus, idyllischen Bildern nationaler Heimatliebe und einer sich versenkten Innerlichkeit verfiel, die reaktionaeren Unternehmen einen nahtlosen Anschluss lieferten. Die Fruehromantik als Versuch einer Aufklaerung der Aufklaerung gab spaeteren progressiven Bewegungen zahlreiche Impulse, ohne dass der Ursprung dieser Ideen dezidier
