Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1,0, Universitaet Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 1939 konstatierte der US-amerikanische Kunstkritiker Clement Greenberg den Niedergang der westlichen Gesellschaft und Kultur. Als dessen wesentliche Merkmale sah er einerseits den zeitgenoessischen Zustand der Kunst, vielmehr aber noch die Macht eines neuen Kulturphaenomens, naemlich des Kitschs. Was genau veranlasste den Kritiker jedoch zu einer solchen Geringschaetzung der Populaerkultur? Die Untersuchung von Greenbergs Urteil ueber die Populaerkultur erfolgt in zwei Abschnitten. In einem ersten Schritt wird die Theorie der Medienspezifik der Kuenste beleuchtet. Hierzu wird zunaechst ein Abriss der Theorie Lessings in ihren Grundzuegen gegeben. Anschliessend wird Greenbergs Konzept dargestellt und mit Lessings "Laokoon" verglichen. Hier gilt es zu untersuchen, in welchen Punkten Greenberg mit seinem Vorgaenger uebereinstimmt und welche Aspekte er innovativ entwickelt. Auf Basis des gewonnenen Wissens werden anschliessend in einem zweiten Schritt Greenbergs Aussagen zu Massenkultur und Avantgardekunst aus dem Aufsatz "Avantgarde und Kitsch" (1939) ausfuehrlich beleuchtet, um zu ermitteln, ob seine negative Haltung gegenueber dem Kitsch beziehungsweise der populaeren Kultur darin gruendet, dass deren Kuenste im Gegensatz zu jenen der Avantgarde die Grenzen ihrer medienspezifischen Gestaltungsmoeglichkeiten ueberschreiten und infolgedessen als "unreine Kuenste" einzustufen sind.