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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Freie Universitaet Berlin (Peter Szondi Institut), Veranstaltung: Gespenster - Figuren und Theorien des Spektralen, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem erstmals 1910 erschienenen Roman die "Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" fingiert Rainer Maria Rilke das Tagebuch des fiktiven daenischen Dichters Malte L. Brigge. Dabei loest er sich von der Idee eines konventionellen Handlungsverlaufs. Die Tagebuchfragmente des autodiegetischen Erzaehlers Malte sind weder kausal noch chronologisch miteinander verknuepft, so dass keine stringente, paraphrasierbare Erzaehlung entsteht. Die assoziativ miteinander verbundenen Aufzeichnungen schwanken zwischen Maltes Gegenwart in der unheilschwangeren Kulisse der Pariser Grossstadt, Szenen aus der Kindheit des Protagonisten und ins allgemein Historische reichende Reflexionen. Im Rahmen dieser Abhandlung soll der Themenkomplex des "Spiritismus" innerhalb der "Aufzeichnungen" in den Fokus der Aufmerksamkeit gerueckt werden, denn die Poetik, die Rilke im Rahmen der "Aufzeichnungen" entwirft scheint in nicht geringem Masse durch das Ineinandergreifen aesthetischer und spiritistischer Diskurse gepraegt zu sein. Insbesondere neuere Forschungsergebnisse weisen auf den Einfluss okkulter Praxis und Axiomatik auf die programmatische Ausrichtung zahlreicher Maler und Autoren um die Jahrhundertwende hin. Um das Jahr 1900 ist die Verbindung zwischen Kunst und Medialitaet ein weitverbreiteter Topos. Seine spezifische Auspraegung erfaehrt das zeitgenoessische Verstaendnis "kuenstlerischer Medialitaet" jedoch durch seine gedankliche Naehe zum okkultistischen Diskurs. Dabei zeitigt die aesthetische Adaption spiritistischer Theorie u.a. ein veraendertes Bild des Kuenstlersubjekts. Der Kuenstler tritt an die Stelle des spiritistischen Mediums. Daraus folgt, dass die Leistung des kuenstlerischen Schaffensprozesses in die Sphaere des Unbewussten v
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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Freie Universitaet Berlin (Peter Szondi Institut), Veranstaltung: Gespenster - Figuren und Theorien des Spektralen, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem erstmals 1910 erschienenen Roman die "Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" fingiert Rainer Maria Rilke das Tagebuch des fiktiven daenischen Dichters Malte L. Brigge. Dabei loest er sich von der Idee eines konventionellen Handlungsverlaufs. Die Tagebuchfragmente des autodiegetischen Erzaehlers Malte sind weder kausal noch chronologisch miteinander verknuepft, so dass keine stringente, paraphrasierbare Erzaehlung entsteht. Die assoziativ miteinander verbundenen Aufzeichnungen schwanken zwischen Maltes Gegenwart in der unheilschwangeren Kulisse der Pariser Grossstadt, Szenen aus der Kindheit des Protagonisten und ins allgemein Historische reichende Reflexionen. Im Rahmen dieser Abhandlung soll der Themenkomplex des "Spiritismus" innerhalb der "Aufzeichnungen" in den Fokus der Aufmerksamkeit gerueckt werden, denn die Poetik, die Rilke im Rahmen der "Aufzeichnungen" entwirft scheint in nicht geringem Masse durch das Ineinandergreifen aesthetischer und spiritistischer Diskurse gepraegt zu sein. Insbesondere neuere Forschungsergebnisse weisen auf den Einfluss okkulter Praxis und Axiomatik auf die programmatische Ausrichtung zahlreicher Maler und Autoren um die Jahrhundertwende hin. Um das Jahr 1900 ist die Verbindung zwischen Kunst und Medialitaet ein weitverbreiteter Topos. Seine spezifische Auspraegung erfaehrt das zeitgenoessische Verstaendnis "kuenstlerischer Medialitaet" jedoch durch seine gedankliche Naehe zum okkultistischen Diskurs. Dabei zeitigt die aesthetische Adaption spiritistischer Theorie u.a. ein veraendertes Bild des Kuenstlersubjekts. Der Kuenstler tritt an die Stelle des spiritistischen Mediums. Daraus folgt, dass die Leistung des kuenstlerischen Schaffensprozesses in die Sphaere des Unbewussten v