Examensarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,5, Universitaet Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Arbeit soll anhand eines Interviews mit einem Rapper durch soziologische sowie medienanalytische Zugaenge untersucht werden, in welchem Verhaeltnis die scheinbar authentische Privatperson hinter einem Rapper als auch seine Rap-Persona im Kontext der Inszenierungen von Authentizitaet zueinanderstehen. Jeder Mensch hat in alltaeglichen Lebenssituationen bestimmte Rollen(-bilder), welche er vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Normen, Werte und damit verbundenen Erwartungen erfuellen soll. Hierzu zaehlt etwa die mit Autoritaet oder Verantwortung verknuepfte Rolle des Abteilungsleiters innerhalb einer Firma, der Lehrerin an einer Schule oder der Mutter oder des Vaters. Die Grenzen zwischen Wahrheit und Luege, realer und fiktiver Person, sowie zwischen bewusst oder unbewusst gespielter oder zu erfuellender Rolle und damit auch verbundene Authentizitaet oder Inauthentizitaet sind fuer den Konsumenten vor allem im Kontext der Massenmedien im Moment der Medienwahrnehmung nicht leicht zu ziehen und lassen sich erst in einer retrospektiven, differenzierenden Auseinandersetzung erkennen. So kommt gerade im Bereich Musik der Authentizitaet eine immer wieder nicht zu verachtende Rolle zu und regt in unterschiedlichsten Musik-Genres kritische Diskurse an: Die fehlende Authentizitaet in der Performance oder Produktion eines Songs ist ein bekanntes Beispiel. So werden Kuenstler in der DJ-Szene gerade in Zeiten der Digitalisierung anhand von Videoaufnahmen des Fake-DJings ueberfuehrt und ernten besonders in sozialen Medien auf Seiten der Konsumenten viel Kritik. AEhnlich kritisch wird die Benutzung von Auto-Tune und die damit in Verbindung stehende kuenstliche Verfremdung der Stimme betrachtet, da die Tonhoehe im Gesang aufgrund dieser digitalen Technik ihr expressives Potential verliert und die Stimme keine natuerlich gegebene Authentizitaet mehr ausstrahle
