Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,3, Otto-von-Guericke-Universitaet Magdeburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Gerade in der heutigen Zeit hat durch die grosse Menge an Kulturangeboten sowie deren weite Verbreitung und Zugaenglichkeit ueber das Internet der Mensch unzaehlige Inspirationen und Moeglichkeiten zur Selbstentfaltung. Jedoch beobachtet Simmel, dass der moderne Kulturmensch all dieses nur noch im Modus des Konsumierens wahrnimmt und gar nicht mehr selbst schoepferisch taetig wird. Er ist von der unueberschaubaren Vielzahl, Komplexitaet und Grenzenlosigkeit der Objekte ueberfordert sowie durch Technisierung und Arbeitsteilung von den Dingen entfremdet, sodass eine seelische Entwicklung gar nicht mehr moeglich ist. Obgleich die Kulturgueter dem Subjekt bei seiner Entfaltung dienen sollen, verunmoeglicht ihre UEbermacht gerade dieses - was Simmel als die Tragoedie der Kultur bezeichnet. Gleichzeitig betont er, dass diese unvermeidlich sei. Es stellt sich die Frage, ob es tatsaechlich keinen Ausweg aus dieser Tragoedie gibt. Was kann der moderne Mensch tun, damit in der heutigen UEberflussgesellschaft die Seele nicht verkuemmert? Eine Antwort ergibt sich moeglicherweise aus Erich Fromms Konzept der zwei Existenzweisen von Haben und Sein, welches er in seinem Werk "Haben oder Sein" beschrieben hat. Der Charakter des modernen Kulturmenschen ist demnach ueberwiegend gepraegt von der Existenzweise des Habens - mit allen sich daraus ergebenden Problemen. Es wird fuer diese Hausarbeit thesenhaft angenommen, dass die Tragoedie der Kultur eben auf jener dominierenden Existenzweise des Habens beruht und eine Loesung des Konfliktes moeglich ist, wenn der Mensch von der Existenzweise des Habens zur Existenzweise des Seins wechselt. Dabei zeigen juengste Trends wie der Minimalismus oder die Do-it-yourself-Bewegung, dass ein Umdenken in einigen Teilen der Gesellschaft bereits stattfindet und der Mensch versucht, durch eingeschraen
