Masterarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universitaet Heidelberg (Institut fuer Gesellschaftswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Bis zum Jahr 2015 hielt sich die tuerkische Regierung aus dem Syrien-Konflikt militaerisch zurueck. Erst dann entschied sich Ankara fuer einen militaerischen Einsatz im Nachbarland und oeffnete auch die Militaerbasis Incirlik fuer die internationale Anti-IS-Allianz, dessen Bereitstellung die Regierung lange Zeit verweigert hatte. Diese Entscheidung stellt einen Wandel der tuerkischen Syrien-Politik dar. In der politikwissenschaftlichen Literatur, lassen sich verschiedene Argumente und Annahmen fuer diese Entscheidung zur Intervention finden. Populaer ist dabei die These, dass der Einsatz aufgrund der gestiegenen Autonomie der Kurden erfolgte und die Tuerkei dies als eine Bedrohung fuer die eigene Kurdenfrage ansah. Ein anderes Argument sagt, dass Staatspraesident Erdogan eine Gefaehrdung der innerstaatlichen Sicherheitslage herbeifuehren wollte, um Waehlerstimmen zurueck zu gewinnen, nachdem die AKP (Adalet ve Kalkinma Partisis. dt. Partei fuer Gerechtigkeit und Aufschwung) bei der Parlamentswahl 2015 ihre absolute Mehrheit nach 12 Jahren verloren hatte. Eine theoretische Erklaerung fuer den Einsatz ist, bei diesen Beitraegen, noch nicht hinzugezogen worden. Deswegen besteht hier ein Forschungsbedarf. Eine Theorie, welche sich fuer die Untersuchung anbietet, ist die Prospect Theory. Dieser psychologische Ansatz, moechte Entscheidungen unter Risiko erklaeren. Dabei vertritt die Theorie die These, dass wenn ein Akteur sich in einem Gewinnbereich (domain of gains) befindet, er sich risikoavers verhalten muesste. Befindet er sich hingegen in einem Verlustbereich (domain of losses), so muesste der Entscheidungstraeger dazu geneigt sein Risiken einzugehen. Indizien fuer eine domain of losses lassen sich beim ausgesuchten Fall finden. Somit koennte der Wahlausgang der Parlamentswahl 20
