Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - AEltere Deutsche Literatur, Mediaevistik, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universitaet Greifswald (Institut fuer Deutsche Phililologie), Veranstaltung: Inszenierte Muendlichkeit: Erzaehlstimme und Figurenrede in der Mittelalterlichen Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit hat die Konfliktloesungsstrategien in Hartmanns von Aue "Erec" zum Thema und beschaeftigt sich in erster Linie mit dem Protagonistenpaar Erec und Enite. Immer wieder geraten sie auf ihrer Aventuere-Fahrt in Situationen, welche fuer sie potenziell lebensbedrohlich sind; doch auch persoenliche Konflikte spielen eine grosse Rolle. Die Figuren reagieren auf Konflikte sehr verschieden und unterscheiden sich in ihren Loesungsstrategien. Das Ziel dieser Arbeit ist es, beispielhaft weibliche und maennliche Handlungsmuster Konflikte zu loesen - in Wort und Tat - zu isolieren, welche sich dann moeglicherweise verallgemeinern lassen. In besonderer Dichte treten konfliktbehaftete Situationen auf, nachdem Erec und Enite den heimischen Hof nach der verligen-Szene verlassen haben. Enite steht unter einem Redeverbot ihres Mannes und Erec hat sich zum Ziel gesetzt, seine Ehre durch das Bestehen verschiedener Aventueren wiederherzustellen. Auf Grund einer auffaelligen Dichte von Redeszenen im Mittelteil von Hartmanns Erec wird auf diese Passage ein besonderer Fokus gelegt. Spricht Enite vor Beginn ihres "Schweigeverbotes" lediglich ein einziges Mal, bekommt die Figur parallel zum Verbot eine Stimme. Naheliegend ist es, einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen Enites Sprechen und ihrer Strategie, Konflikte zu loesen, zu vermuten. Moeglicherweise ist die Sprache ueberhaupt die einzige Moeglichkeit fuer sie, zu handeln. Erec hingegen - so legt die erste Beobachtung nahe - loest seine Konflikte vor allem koerperlich, also durch die Anwendung von Gewalt. Doch lassen sich diese Beobachtungen bestaetigen? Gibt es vielleicht weitere Strategien, welche zur Anwendung kommen, und
