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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universitaet Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Der Familienroman unter besonderer Beruecksichtigung interkultureller Genrevariationen, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 1970ern und 1980ern konnte man in der deutschen Literaturlandschaft den Versuch einer literarischen Aufarbeitung der zurueckliegenden NS-Vergangenheit feststellen: die sogenannte Vaeterliteratur. Diese zielte auf eine Abrechnung, auf einen radikalen Bruch, mit der Vaetergeneration; sie stand - nach dem Zivilisationsbruch - im Zeichen der Anklage und konflikttraechtigen Auflehnung. In den spaeten 1990ern wandelte sich jedoch dieses Bild der NS-Aufarbeitungsliteratur. Ploetzlich fragten sich die Schriftsteller: Was verbindet mich ueberhaupt mit meinen Grosseltern? Mit meinen Eltern? Was verbindet mich ueberhaupt n o c h mit der NS-Zeit? Wie laesst sich - nach dem, was war - ueberhaupt noch ein Familiennarrativ herstellen, das auf Gemeinsamkeit beruht? Mindestens zwei Antworten findet man hierzu in der deutschsprachigen Literatur: Entweder wird mittels einer Strategie erzaehlt, die die jeweilige (Taeter-)Generation entlastet, oder durch eine Strategie, die zwar bewusst die Entlastung verwehrt, aber - interessanterweise - dennoch eine gewisse Naehe zu den Eltern, zu den Grosseltern, zu den potentiellen Taetern sucht. Letztere Strategie verfolgt auch Uwe Timm in seinem Text "Am Beispiel meines Bruders" aus dem Jahr 2003. Ausgehend von der eigenen Erinnerung an seinen Bruder Karl-Heinz Timm, der achtzehnjaehrig freiwillig der Waffen-SS beigetreten und 1943 nach schwerer Kriegsverletzung gestorben war, rekonstruiert Uwe Timm in diesem autobiographischen, aeusserst intertextuellen familiaeren Erinnerungstext die Verstrickung seiner eigenen Familie in den Nationalsozialismus. Der Autor bzw. das Erzaehler-Ich begibt sich gleichsam auf die Suche nach seiner Familiengeschichte; wohl wissend, dass er m
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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universitaet Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Der Familienroman unter besonderer Beruecksichtigung interkultureller Genrevariationen, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 1970ern und 1980ern konnte man in der deutschen Literaturlandschaft den Versuch einer literarischen Aufarbeitung der zurueckliegenden NS-Vergangenheit feststellen: die sogenannte Vaeterliteratur. Diese zielte auf eine Abrechnung, auf einen radikalen Bruch, mit der Vaetergeneration; sie stand - nach dem Zivilisationsbruch - im Zeichen der Anklage und konflikttraechtigen Auflehnung. In den spaeten 1990ern wandelte sich jedoch dieses Bild der NS-Aufarbeitungsliteratur. Ploetzlich fragten sich die Schriftsteller: Was verbindet mich ueberhaupt mit meinen Grosseltern? Mit meinen Eltern? Was verbindet mich ueberhaupt n o c h mit der NS-Zeit? Wie laesst sich - nach dem, was war - ueberhaupt noch ein Familiennarrativ herstellen, das auf Gemeinsamkeit beruht? Mindestens zwei Antworten findet man hierzu in der deutschsprachigen Literatur: Entweder wird mittels einer Strategie erzaehlt, die die jeweilige (Taeter-)Generation entlastet, oder durch eine Strategie, die zwar bewusst die Entlastung verwehrt, aber - interessanterweise - dennoch eine gewisse Naehe zu den Eltern, zu den Grosseltern, zu den potentiellen Taetern sucht. Letztere Strategie verfolgt auch Uwe Timm in seinem Text "Am Beispiel meines Bruders" aus dem Jahr 2003. Ausgehend von der eigenen Erinnerung an seinen Bruder Karl-Heinz Timm, der achtzehnjaehrig freiwillig der Waffen-SS beigetreten und 1943 nach schwerer Kriegsverletzung gestorben war, rekonstruiert Uwe Timm in diesem autobiographischen, aeusserst intertextuellen familiaeren Erinnerungstext die Verstrickung seiner eigenen Familie in den Nationalsozialismus. Der Autor bzw. das Erzaehler-Ich begibt sich gleichsam auf die Suche nach seiner Familiengeschichte; wohl wissend, dass er m