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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen (Geschwister-Scholl-Institut fur Politische Wissenschaften), Veranstaltung: Zivilgesellschaft und Demokratisierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zivilgesellschaft ist von sich aus weder gut noch schlecht. Ob sie positive oder negative Auswirkungen hat, hangt vom Kontext ab, in welchem sie existiert. Jede funktionierende Demokratie beinhaltet eine funktionierende Zivilgesellschaft. Umgekehrt kann letztere in (fast) jedem politischen System existieren und auch ein diktatorisches Regime kann eine starke Zivilgesellschaft hervorbringen. Jeder Zivilgesellschaft wohnt eine potentiell umsturzlerische Kraft inne, und die Moeglichkeit, dass sie sich gegen den eigenen Staat oder einen innerstaatlichen Feind wendet, ist immer dann gegeben, wenn ihre Forderungen an diesen auf taube Ohren stossen. Die Frage ist jedoch, wie weit diese negative Seite geht und ob man beispielsweise im Falle von ethnischer Sauberung noch von Zivilgesellschaft sprechen kann. Der optimale Konflikt, um eine Antwort auf diese Frage zu finden, ist der Genozid in Ruanda 1994. In diesem Land, welches lange Zeit fur seine stark ausgepragte Zivilgesellschaft gelobt wurde, in welcher man eine Garantie fur eine im Entstehen begriffene, stabile Demokratie sah, fand einer der schlimmsten Voelkermorde der Geschichte statt. Wie war das moeglich? Die einzige Erklarung dafur ist erstens, dass die Existenz einer Zivilgesellschaft weder zwangslaufig zu Demokratisierung fuhrt und zweitens, dass eben diese umfangreiche Zivilgesellschaft am Genozid beteiligt gewesen ist. Eine solche Auslegung des Konzepts widerspricht jedoch einigen gangigen, normativen Definitionen, welche den Zusammenhang von Demokratie und Zivilgesellschaft postulieren und letzterer ausserdem Ideale wie Toleranz und Gewaltfreiheit zuschreiben.
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen (Geschwister-Scholl-Institut fur Politische Wissenschaften), Veranstaltung: Zivilgesellschaft und Demokratisierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zivilgesellschaft ist von sich aus weder gut noch schlecht. Ob sie positive oder negative Auswirkungen hat, hangt vom Kontext ab, in welchem sie existiert. Jede funktionierende Demokratie beinhaltet eine funktionierende Zivilgesellschaft. Umgekehrt kann letztere in (fast) jedem politischen System existieren und auch ein diktatorisches Regime kann eine starke Zivilgesellschaft hervorbringen. Jeder Zivilgesellschaft wohnt eine potentiell umsturzlerische Kraft inne, und die Moeglichkeit, dass sie sich gegen den eigenen Staat oder einen innerstaatlichen Feind wendet, ist immer dann gegeben, wenn ihre Forderungen an diesen auf taube Ohren stossen. Die Frage ist jedoch, wie weit diese negative Seite geht und ob man beispielsweise im Falle von ethnischer Sauberung noch von Zivilgesellschaft sprechen kann. Der optimale Konflikt, um eine Antwort auf diese Frage zu finden, ist der Genozid in Ruanda 1994. In diesem Land, welches lange Zeit fur seine stark ausgepragte Zivilgesellschaft gelobt wurde, in welcher man eine Garantie fur eine im Entstehen begriffene, stabile Demokratie sah, fand einer der schlimmsten Voelkermorde der Geschichte statt. Wie war das moeglich? Die einzige Erklarung dafur ist erstens, dass die Existenz einer Zivilgesellschaft weder zwangslaufig zu Demokratisierung fuhrt und zweitens, dass eben diese umfangreiche Zivilgesellschaft am Genozid beteiligt gewesen ist. Eine solche Auslegung des Konzepts widerspricht jedoch einigen gangigen, normativen Definitionen, welche den Zusammenhang von Demokratie und Zivilgesellschaft postulieren und letzterer ausserdem Ideale wie Toleranz und Gewaltfreiheit zuschreiben.