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Kinder- und Jugendpsychiatrie im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit: Zur Geschichte ihrer Konsolidierung
Hardback

Kinder- und Jugendpsychiatrie im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit: Zur Geschichte ihrer Konsolidierung

$314.99
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Dieses Buch dokumentiert Ergebnisse eines von der Deutschen Gesellschaft fur Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP) gefoerderten Forschungsprojektes zur Entstehungsphase der kinder- und jugendpsychiatrischen Fachgesellschaft. Hinzu treten weitere Beitrage zur Vorgeschichte und den Grenzgebieten des Faches im deutschsprachigen Raum.

Mit der Erhellung bislang unklar gebliebener Zusammenhange kann die Geschichte der Fachgesellschaft so auf eine neue Basis gestellt werden. Diese Perspektive wird erweitert durch den Einbezug zusatzlicher Quellenbestande, die Zeitzeugenberichte ebenso erfassen wie Patientenakten und verschiedene zeitgenoessische Dokumentationen.

Nach ersten Ansatzen fur eine spezifische auf das Kindesalter gerichtete Psychiatrie in der Weimarer Republik wurden fuhrende Vertreter wie Franz Kramer und Ruth von der Leyen nach 1933 aus der Szene verdrangt, andere wie Paul Schroeder und Werner Villinger ruckten in Spitzenfunktionen des Faches vor. Padiater und besonders Psychiater rangen dabei um Kontrolle in der entstehenden Disziplin. In Kooperation von Vertretern des Reichsgesundheitsamtes, der NS Lehrerbund Fachschaft V, den Sonderpadagogen und den fuhrenden Fachvertretern entstand 1940 in Wien die Deutsche Gesellschaft fur Kinderpsychiatrie und Heilpadagogik (DGKH). Die drei Vorsitzenden der DGKH waren an der Umsetzung der rassenhygienischen Zwangssterilisation und zwei von ihnen an der sogenannten Euthanasie-Aktion beteiligt.

Nach 1945 re-etablierten sich die Akteure schnell wieder in Jugendhilfe und Fursorgeerziehung und bauten ihre Fachpositionen weiter aus. In Marburg fand 1950 die Wiedergrundung der Fachgesellschaft als Verein fur Jugendpsychiatrie, Heilpadagogik und Jugendpsychologie statt (1952 eingetragen im Amtsregister Marburg als Deutsche Vereinigung fur Jugendpsychiatrie ). Mit einer zumindest teilweisen Kontinuitat des selektiven Denkens pragten Werner Villinger als Vorsitzender und Hermann Stutte als Schriftfuhrer langfristig die Entwicklung des jungen Faches.

Die Erforschung der deutschsprachigen Kinder- und Jugendpsychiatrie nach 1945 steht erst am Anfang. Die hier vorgelegten Forschungsergebnisse liefern bereits Anhaltspunkte zur Aufklarung von vielfachen Gewalt- und Missbrauchserfahrungen von Patienten in psychiatrischen Einrichtungen der Nachkriegszeit.

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Format
Hardback
Publisher
Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. KG
Country
Germany
Date
10 March 2017
Pages
634
ISBN
9783662498057

Dieses Buch dokumentiert Ergebnisse eines von der Deutschen Gesellschaft fur Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP) gefoerderten Forschungsprojektes zur Entstehungsphase der kinder- und jugendpsychiatrischen Fachgesellschaft. Hinzu treten weitere Beitrage zur Vorgeschichte und den Grenzgebieten des Faches im deutschsprachigen Raum.

Mit der Erhellung bislang unklar gebliebener Zusammenhange kann die Geschichte der Fachgesellschaft so auf eine neue Basis gestellt werden. Diese Perspektive wird erweitert durch den Einbezug zusatzlicher Quellenbestande, die Zeitzeugenberichte ebenso erfassen wie Patientenakten und verschiedene zeitgenoessische Dokumentationen.

Nach ersten Ansatzen fur eine spezifische auf das Kindesalter gerichtete Psychiatrie in der Weimarer Republik wurden fuhrende Vertreter wie Franz Kramer und Ruth von der Leyen nach 1933 aus der Szene verdrangt, andere wie Paul Schroeder und Werner Villinger ruckten in Spitzenfunktionen des Faches vor. Padiater und besonders Psychiater rangen dabei um Kontrolle in der entstehenden Disziplin. In Kooperation von Vertretern des Reichsgesundheitsamtes, der NS Lehrerbund Fachschaft V, den Sonderpadagogen und den fuhrenden Fachvertretern entstand 1940 in Wien die Deutsche Gesellschaft fur Kinderpsychiatrie und Heilpadagogik (DGKH). Die drei Vorsitzenden der DGKH waren an der Umsetzung der rassenhygienischen Zwangssterilisation und zwei von ihnen an der sogenannten Euthanasie-Aktion beteiligt.

Nach 1945 re-etablierten sich die Akteure schnell wieder in Jugendhilfe und Fursorgeerziehung und bauten ihre Fachpositionen weiter aus. In Marburg fand 1950 die Wiedergrundung der Fachgesellschaft als Verein fur Jugendpsychiatrie, Heilpadagogik und Jugendpsychologie statt (1952 eingetragen im Amtsregister Marburg als Deutsche Vereinigung fur Jugendpsychiatrie ). Mit einer zumindest teilweisen Kontinuitat des selektiven Denkens pragten Werner Villinger als Vorsitzender und Hermann Stutte als Schriftfuhrer langfristig die Entwicklung des jungen Faches.

Die Erforschung der deutschsprachigen Kinder- und Jugendpsychiatrie nach 1945 steht erst am Anfang. Die hier vorgelegten Forschungsergebnisse liefern bereits Anhaltspunkte zur Aufklarung von vielfachen Gewalt- und Missbrauchserfahrungen von Patienten in psychiatrischen Einrichtungen der Nachkriegszeit.

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Format
Hardback
Publisher
Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. KG
Country
Germany
Date
10 March 2017
Pages
634
ISBN
9783662498057