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Magisterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Technische Universitat Berlin (Institut fur Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: Allgemeine Linguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei einer reprasentativen Studie zum Journalismus in Deutschland haben 88,6% der befragten Journalisten angegeben, dass es zu ihrem Rollenselbstverstandnis gehort, das Publikum moglichst neutral und prazise zu informieren (Weischenberg et al. 2006: S. 356). Nicht belegt ist, was sie darunter genau verstehen und wie gut es ihnen in der taglichen Arbeit gelingt, diesem Ziel gerecht zu werden. Voraussetzung fur eine prazise Berichterstattung sind in der Regel aufwandige Recherchen, bei denen manchmal nur wenig Konkretes herauskommt. Im redaktionellen Alltag konkurriert der Prazisionsanspruch zudem mit anderen Zielen, wie Aktualitat, Relevanz oder Publikumswirksamkeit. Prazision ist kein Selbstzweck: Zuviel davon lasst einen Zeitungstext schnell akademisch wirken und bringt dem Leser meistens keinen zusatzlichen Nutzen. UÌ bertriebene Genauigkeit kann sogar schaden, wenn dadurch das Leseverstandnis leidet. Ein gezielter Einsatz von Vagheit kann den Rezipienten dagegen helfen, zu erkennen, auf welche Informationen sie ihre Aufmerksamkeit richten sollten (vgl. Jucker et al. 2003: S. 1737). Pan (2012) argumentiert, dass vage Sprache auch helfen kann, die Genauigkeit von Zeitungsinhalten zu verbessern. Dies ist z. B. der Fall, wenn prazise Zahlenangaben zu einem aktuellen Ereignis noch nicht vorliegen und Reporter mit Formulierungen, wie mindestens oder bis zu, diesen Unsicherheitsbereich in ihrem Kenntnisstand transparent machen. Tatsachlich konnen vage Ausdrucke also erforderlich sein, um moglichst prazise zu informieren. Nicht jeder Journalist geht gleichermaen redlich mit den sprachlichen Mitteln um. Besonders Boulevardzeitungen sind dafur bekannt, im Kampf um die Aufmerksamkeit der Leser, zu dramatisieren, zu skandalisieren, und sogar zu verfalsc
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Magisterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Technische Universitat Berlin (Institut fur Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: Allgemeine Linguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei einer reprasentativen Studie zum Journalismus in Deutschland haben 88,6% der befragten Journalisten angegeben, dass es zu ihrem Rollenselbstverstandnis gehort, das Publikum moglichst neutral und prazise zu informieren (Weischenberg et al. 2006: S. 356). Nicht belegt ist, was sie darunter genau verstehen und wie gut es ihnen in der taglichen Arbeit gelingt, diesem Ziel gerecht zu werden. Voraussetzung fur eine prazise Berichterstattung sind in der Regel aufwandige Recherchen, bei denen manchmal nur wenig Konkretes herauskommt. Im redaktionellen Alltag konkurriert der Prazisionsanspruch zudem mit anderen Zielen, wie Aktualitat, Relevanz oder Publikumswirksamkeit. Prazision ist kein Selbstzweck: Zuviel davon lasst einen Zeitungstext schnell akademisch wirken und bringt dem Leser meistens keinen zusatzlichen Nutzen. UÌ bertriebene Genauigkeit kann sogar schaden, wenn dadurch das Leseverstandnis leidet. Ein gezielter Einsatz von Vagheit kann den Rezipienten dagegen helfen, zu erkennen, auf welche Informationen sie ihre Aufmerksamkeit richten sollten (vgl. Jucker et al. 2003: S. 1737). Pan (2012) argumentiert, dass vage Sprache auch helfen kann, die Genauigkeit von Zeitungsinhalten zu verbessern. Dies ist z. B. der Fall, wenn prazise Zahlenangaben zu einem aktuellen Ereignis noch nicht vorliegen und Reporter mit Formulierungen, wie mindestens oder bis zu, diesen Unsicherheitsbereich in ihrem Kenntnisstand transparent machen. Tatsachlich konnen vage Ausdrucke also erforderlich sein, um moglichst prazise zu informieren. Nicht jeder Journalist geht gleichermaen redlich mit den sprachlichen Mitteln um. Besonders Boulevardzeitungen sind dafur bekannt, im Kampf um die Aufmerksamkeit der Leser, zu dramatisieren, zu skandalisieren, und sogar zu verfalsc