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Magisterarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Universite de Geneve (Universitat Genf), Sprache: Deutsch, Abstract: Ist es ein allgemeines Gesetz, das etwas in uns ist, das starker, groesser, schoener, leidenschaftlicher, dunkler ist als wir? Woruber wir so wenig Macht haben, dass wir nur ziellos tausend Samenkoerner streuen koennen, bis aus einem ploetzlich eine Saat wie eine dunkle Flamme schiesst, die weit uber uns hinauswachst? Diese UEberlegung, die der junge Toerless mit einer Erinnerung an den Gesang einer italienischen Schauspielerin verbindet, folgt einem Augenblick groesster Erregung, dem Gefuhl, dass etwas in ihm wie ein toller Kreisel aus der zusammengeschnurten Brust zum Kopfe hinaufwirble . Zustande, die sich der sprachlichen Wiedergabe entziehen, uberwaltigen den Knaben, fordern ihn aber gerade durch ihre ‘Unsagbarkeit’ auf, sie sezierend zu bandigen und ihnen ein gedankliches Substrat abzugewinnen. Die noch unbeschriebenen Beziehungen des Lebens , die ihn als dunkle prima materia erschrecken und verunsichern, erfahrt er gleichzeitig als erotische Verlockung, an der sein innerstes Ich zu wachsen sucht. Robert Musil (1880-1942), der Rationales und Irrationales nicht als unversoehnliche Gegensatze begriff, sondern beide Dimensionen aus wissenschaftlicher Sicht dichterisch miteinander verknupfte, schildert in seinem ersten Roman Die Verwirrungen des Zoeglings Toerless (1906) geistige und koerperliche Grenzuberschreitungen, die den Protagonisten dazu fuhren, Dinge, Vorgange und Menschen als etwas Doppelsinniges zu empfinden . Das so entstandene Spannungsfeld foerdert in Toerless eine kreative Betrachtungsweise, die sich von gesellschaftlicher Wohlanstandigkeit distanziert, dafur aber eine Selbstfindung ermoeglicht, die unbewusste Zonen integriert und ihnen deshalb nicht zu verfallen braucht. In der Konzentration auf die Innerlichkeit eines Jugendlichen mit Toerless vergleichbar, lasst der Entwicklun
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Magisterarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Universite de Geneve (Universitat Genf), Sprache: Deutsch, Abstract: Ist es ein allgemeines Gesetz, das etwas in uns ist, das starker, groesser, schoener, leidenschaftlicher, dunkler ist als wir? Woruber wir so wenig Macht haben, dass wir nur ziellos tausend Samenkoerner streuen koennen, bis aus einem ploetzlich eine Saat wie eine dunkle Flamme schiesst, die weit uber uns hinauswachst? Diese UEberlegung, die der junge Toerless mit einer Erinnerung an den Gesang einer italienischen Schauspielerin verbindet, folgt einem Augenblick groesster Erregung, dem Gefuhl, dass etwas in ihm wie ein toller Kreisel aus der zusammengeschnurten Brust zum Kopfe hinaufwirble . Zustande, die sich der sprachlichen Wiedergabe entziehen, uberwaltigen den Knaben, fordern ihn aber gerade durch ihre ‘Unsagbarkeit’ auf, sie sezierend zu bandigen und ihnen ein gedankliches Substrat abzugewinnen. Die noch unbeschriebenen Beziehungen des Lebens , die ihn als dunkle prima materia erschrecken und verunsichern, erfahrt er gleichzeitig als erotische Verlockung, an der sein innerstes Ich zu wachsen sucht. Robert Musil (1880-1942), der Rationales und Irrationales nicht als unversoehnliche Gegensatze begriff, sondern beide Dimensionen aus wissenschaftlicher Sicht dichterisch miteinander verknupfte, schildert in seinem ersten Roman Die Verwirrungen des Zoeglings Toerless (1906) geistige und koerperliche Grenzuberschreitungen, die den Protagonisten dazu fuhren, Dinge, Vorgange und Menschen als etwas Doppelsinniges zu empfinden . Das so entstandene Spannungsfeld foerdert in Toerless eine kreative Betrachtungsweise, die sich von gesellschaftlicher Wohlanstandigkeit distanziert, dafur aber eine Selbstfindung ermoeglicht, die unbewusste Zonen integriert und ihnen deshalb nicht zu verfallen braucht. In der Konzentration auf die Innerlichkeit eines Jugendlichen mit Toerless vergleichbar, lasst der Entwicklun