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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universitat Bayreuth, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Hierauf kam Alkmene, Amphitryons Ehegenossin, Welche den Allbesieger, den lowenbeherzten Herakles Hatte geboren, aus Zeus, des groen Kroniden, Umarmung. Heinrich von Kleist stellt sich mit seinem Anfang Mai 1807 zuerst Veroffentlichtem Drama Amphitryon in den Uberlieferungszusammenhang mit einem Mythos, der sich bis zu den oben zitierten drei Versen des 11. Gesanges von Homers Odysse zuruckverfolgen lasst und eine sehr reiche Rezeptionsgeschichte vorzuweisen hat. So konnte sich Kleist bei seiner Bearbeitung des mythischen Stoffes auf zahlreiche literarische Quellen stutzen, von denen der Amphitryon des franzosischen Klassizisten Moliere sicher die bekannteste und damit wohl auch bedeutendste sein durfte. Der Untertitel des Kleistschen Dramas: Ein Lustspiel nach Moliere, bedeutet demnach wenigstens dreierlei: den Ruckbezug auf die Vorlage, den produktiven Umgang mit und die zeitliche, d.h. intellektuelle Distanz zu ihr. Dieser zeitlich-intellektuellen Distanz zum prominenten Vorbild wurde besonders in den 70er und 80er Jahren Rechnung getragen und somit der Blick fur moderne Ansatze in Kleists Amphitryon gescharft. Die Forschung konzentrierte sich zunehmend auf die Frage nach Identitat und Rolle, denn - so eine These von Hans Robert Jau - die Modernitat des Kleistschen Dramas erhellt sich vor allen Dingen im Hinblick auf die epochale geistesgeschichtliche Entwicklung, die den deutschen Idealismus von der franzosischen Klassik trennt.
Der entscheidende, alle Problematik verandernde Schritt uber Moliere hinaus aber liegt darin, dass sich fur Alkmene wie fur Amphitryon (…) die Frage nach der Identitat nicht mehr an der Instanz des Selbstbewutseins, sondern an der Instanz des Du, d.h. an jener Gewissheit seiner Selbst entscheiden muss, die das Subjekt allein in der
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universitat Bayreuth, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Hierauf kam Alkmene, Amphitryons Ehegenossin, Welche den Allbesieger, den lowenbeherzten Herakles Hatte geboren, aus Zeus, des groen Kroniden, Umarmung. Heinrich von Kleist stellt sich mit seinem Anfang Mai 1807 zuerst Veroffentlichtem Drama Amphitryon in den Uberlieferungszusammenhang mit einem Mythos, der sich bis zu den oben zitierten drei Versen des 11. Gesanges von Homers Odysse zuruckverfolgen lasst und eine sehr reiche Rezeptionsgeschichte vorzuweisen hat. So konnte sich Kleist bei seiner Bearbeitung des mythischen Stoffes auf zahlreiche literarische Quellen stutzen, von denen der Amphitryon des franzosischen Klassizisten Moliere sicher die bekannteste und damit wohl auch bedeutendste sein durfte. Der Untertitel des Kleistschen Dramas: Ein Lustspiel nach Moliere, bedeutet demnach wenigstens dreierlei: den Ruckbezug auf die Vorlage, den produktiven Umgang mit und die zeitliche, d.h. intellektuelle Distanz zu ihr. Dieser zeitlich-intellektuellen Distanz zum prominenten Vorbild wurde besonders in den 70er und 80er Jahren Rechnung getragen und somit der Blick fur moderne Ansatze in Kleists Amphitryon gescharft. Die Forschung konzentrierte sich zunehmend auf die Frage nach Identitat und Rolle, denn - so eine These von Hans Robert Jau - die Modernitat des Kleistschen Dramas erhellt sich vor allen Dingen im Hinblick auf die epochale geistesgeschichtliche Entwicklung, die den deutschen Idealismus von der franzosischen Klassik trennt.
Der entscheidende, alle Problematik verandernde Schritt uber Moliere hinaus aber liegt darin, dass sich fur Alkmene wie fur Amphitryon (…) die Frage nach der Identitat nicht mehr an der Instanz des Selbstbewutseins, sondern an der Instanz des Du, d.h. an jener Gewissheit seiner Selbst entscheiden muss, die das Subjekt allein in der