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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universitat Konstanz, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zwischen Frank Wedekinds Drama Lulu und Irmgard Keuns Roman Das kunstseidene Madchen liegt vor allem ein historisches Ereignis: der erste Weltkrieg. Fur die Frauen der Zeit brachte dieser Krieg unter anderem eine Veranderung der gesamten Arbeitssituation mit sich. Sie mus sten die Manner nun ersetzen und so eroeffnete sich fur sie zum ersten Mal der Weg in mannliche Arbeitsfelder. Nach dem Krieg wurde von den Frauen erwartet, die Arbeitsplatze wieder fur die Manner frei zu machen. Die meisten Arbeitnehmerinnen fugten sich, gingen dem ‘Beruf’ Ehefrau nach oder suchten sich eine Anstellung in den Bereichen, fur die Frauen als besonders geeignet angesehen wurden. Dazu gehoerten eher schlecht bezahlte Tatigkeiten wie Haus- oder Kindermadchen, Buroangestellte und andere. Doch naturlich liegt zwischen den beiden Werken mehr als Zeit und historische Ereignisse. Die Hauptfiguren Lulu und Doris stehen nicht nur fur unterschiedliche Weiblichkeitskonzeptionen, sie entstammen auch verschiedenen literarischen Gattungen, dem Drama und dem Roman. Wahrend Keun dem Rezipienten Aufschluss uber das Innenleben der Protagonistin ermoe glicht, die Psychologie der Figur beschreibt, bleibt Lulu selbst fur den Leser immer eine Buhnenfigur, die ihre Inne nansicht verweigert. Lulu erscheint zunachst als die starkere und unabhangigere Persoenlichkeit, die sich ihrer Sexualitat wesentlich bewusster ist und diese auch radikaler auslebt als Doris. Dennoch geht sie ihrem Abstieg unaufhaltsam entgegen, hat sich zuvor durch (fast) alle sozialen Stufen ihrer Zeit bewegt. Doris hingegen verbleibt immer auf der Ebene der Angestellten bzw. der Arbeiter. Zwar macht sie Ausfluge in das burgerliche und grossburgerliche Milieu, doch bleibt sie sich der Differenz immer bewusst und scheitert auch daran. […]
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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universitat Konstanz, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zwischen Frank Wedekinds Drama Lulu und Irmgard Keuns Roman Das kunstseidene Madchen liegt vor allem ein historisches Ereignis: der erste Weltkrieg. Fur die Frauen der Zeit brachte dieser Krieg unter anderem eine Veranderung der gesamten Arbeitssituation mit sich. Sie mus sten die Manner nun ersetzen und so eroeffnete sich fur sie zum ersten Mal der Weg in mannliche Arbeitsfelder. Nach dem Krieg wurde von den Frauen erwartet, die Arbeitsplatze wieder fur die Manner frei zu machen. Die meisten Arbeitnehmerinnen fugten sich, gingen dem ‘Beruf’ Ehefrau nach oder suchten sich eine Anstellung in den Bereichen, fur die Frauen als besonders geeignet angesehen wurden. Dazu gehoerten eher schlecht bezahlte Tatigkeiten wie Haus- oder Kindermadchen, Buroangestellte und andere. Doch naturlich liegt zwischen den beiden Werken mehr als Zeit und historische Ereignisse. Die Hauptfiguren Lulu und Doris stehen nicht nur fur unterschiedliche Weiblichkeitskonzeptionen, sie entstammen auch verschiedenen literarischen Gattungen, dem Drama und dem Roman. Wahrend Keun dem Rezipienten Aufschluss uber das Innenleben der Protagonistin ermoe glicht, die Psychologie der Figur beschreibt, bleibt Lulu selbst fur den Leser immer eine Buhnenfigur, die ihre Inne nansicht verweigert. Lulu erscheint zunachst als die starkere und unabhangigere Persoenlichkeit, die sich ihrer Sexualitat wesentlich bewusster ist und diese auch radikaler auslebt als Doris. Dennoch geht sie ihrem Abstieg unaufhaltsam entgegen, hat sich zuvor durch (fast) alle sozialen Stufen ihrer Zeit bewegt. Doris hingegen verbleibt immer auf der Ebene der Angestellten bzw. der Arbeiter. Zwar macht sie Ausfluge in das burgerliche und grossburgerliche Milieu, doch bleibt sie sich der Differenz immer bewusst und scheitert auch daran. […]