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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,00, Universitat Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit diesen Worten beschreibt der evangelische Theologe und Kirchenhistoriker Bernd Moeller die anhaltende Bedeutung Martin Luthers im kollektiven Gedachtnis der Deutschen. Konzentriert wird die Wichtigkeit des Reformators im klassischen Mythos von [Luther als] der Reformation in Person 3, dessen Entstehung Moeller auf die Selbststilisierung und den Massenerfolg Luthers bereits zu Lebzeiten zuruckfuhrt.4 In der Tat beginnt die Verehrung des Reformators schon im spaten 16. Jahrhundert, als Luther, u.a. aus Grunden der Bewahrung seiner Lehre, nicht nur als heilige und vorbildliche Mittler- und Tragergestalt der christlichen Botschaft, sondern […] auch als ihr autoritativer […] Lehrer und Interpret 5 erinnert wird: Eine Tendenz zur Mythisierung Luthers taucht zudem fruh in der protestantischen Volksfroemmigkeit auf, die beginnt mit Luther assoziierte Gegenstande analog zur katholischen Heiligenverehrung zu Reliquien mit Wunderkraften zu stilisieren.6 Doch Hoehepunkt des kollektiven Luthergedenkens ist ohne Frage das 19. Jahrhundert, das mit seinem Personalisierungsprogramm eine auf Verinnerlichung des protestantischen Glaubens abzielende Form der Memoria zugunsten eines veritablen Personenkultes um den ‘nationalen Heros’ Luther verdrangt:7 Nicht umsonst liegt der Fokus eines Grossteils der geschichtswissenschaftlichen Forschung zur Lutherrezeption auf dieser Zeitspanne. […] 3 Burkhardt, Johannes. Zitiert nach: Medick, Hans; Schmidt, Peer: Einleitung. Von der Lutherverehrung zur konfessionellen Lutherforschung und daruber hinaus. In: Medick, Hans; Schmidt, Peer (Hg.): Luther zwischen den Kulturen. Zeitgenossenschaft - Weltwirkung. Goettingen 2004, S.16. 4 Moeller: Luthers Erfolge, S.271. 5 Brockmann, Thomas: Vorbild, Lehrer und Prophet der letzten Zeit. Luthermemoria und Lutherrezeption 1546-1617. In: Historisches Jahrbuch (2009), S.63.
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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,00, Universitat Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit diesen Worten beschreibt der evangelische Theologe und Kirchenhistoriker Bernd Moeller die anhaltende Bedeutung Martin Luthers im kollektiven Gedachtnis der Deutschen. Konzentriert wird die Wichtigkeit des Reformators im klassischen Mythos von [Luther als] der Reformation in Person 3, dessen Entstehung Moeller auf die Selbststilisierung und den Massenerfolg Luthers bereits zu Lebzeiten zuruckfuhrt.4 In der Tat beginnt die Verehrung des Reformators schon im spaten 16. Jahrhundert, als Luther, u.a. aus Grunden der Bewahrung seiner Lehre, nicht nur als heilige und vorbildliche Mittler- und Tragergestalt der christlichen Botschaft, sondern […] auch als ihr autoritativer […] Lehrer und Interpret 5 erinnert wird: Eine Tendenz zur Mythisierung Luthers taucht zudem fruh in der protestantischen Volksfroemmigkeit auf, die beginnt mit Luther assoziierte Gegenstande analog zur katholischen Heiligenverehrung zu Reliquien mit Wunderkraften zu stilisieren.6 Doch Hoehepunkt des kollektiven Luthergedenkens ist ohne Frage das 19. Jahrhundert, das mit seinem Personalisierungsprogramm eine auf Verinnerlichung des protestantischen Glaubens abzielende Form der Memoria zugunsten eines veritablen Personenkultes um den ‘nationalen Heros’ Luther verdrangt:7 Nicht umsonst liegt der Fokus eines Grossteils der geschichtswissenschaftlichen Forschung zur Lutherrezeption auf dieser Zeitspanne. […] 3 Burkhardt, Johannes. Zitiert nach: Medick, Hans; Schmidt, Peer: Einleitung. Von der Lutherverehrung zur konfessionellen Lutherforschung und daruber hinaus. In: Medick, Hans; Schmidt, Peer (Hg.): Luther zwischen den Kulturen. Zeitgenossenschaft - Weltwirkung. Goettingen 2004, S.16. 4 Moeller: Luthers Erfolge, S.271. 5 Brockmann, Thomas: Vorbild, Lehrer und Prophet der letzten Zeit. Luthermemoria und Lutherrezeption 1546-1617. In: Historisches Jahrbuch (2009), S.63.