Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg (FB 3 / Historisches Seminar ), Veranstaltung: Kunst und Politik am Hof Friedrichs des Grossen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn gemass der Themenstellung die Elemente des Fortschritts und der Beharrung in der Politik des preussischen Koenigs Friedrich II. zu untersuchen sind, so wird damit der schon traditionelle Topos vom Koenigtum der Widerspruche aufgenommen, den bereits 1833 Johann David Preuss in der Lebensgeschichte Friedrichs des Grossen geknupft hatte. Preuss wies damals auf die Ambivalenz zwischen allgemeiner Aufklarung, welche der Koenig so sehr hege und den Verhaltnissen des Staates hin, fur die - wie er sich ausdruckte - das Licht der Aufklarung noch nicht zeitgemass gewesen sei - weshalb Friedrich in Widerspruch mit sich selbst geraten sei. Bereits eine Generation vorher war auch der Philosoph Christian Garve zu dem Ergebnis gekommen, dass erhebliche Widerspruche zwischen den Aufklarungsbemuhungen und der Regierungspraxis Friedrichs bestunden. Und auch Friedrich selbst hat den Philosophen und den Politiker als Gegensatz in sich befunden; so sah er sich gleichzeitig als Philosoph aus Neigung und Staatsmann aus Pflicht. Auf der Grundlage dieser Einsichten soll in der nachfolgenden Arbeit untersucht werden, wie sich die in der PersoenlichkeitFriedrichs offenbar angesiedelte Antinomie zwischen Aufklarung und Absolutismus oder - anders ausgedruckt zwischen Fortschritt und Beharrung - in seiner Regierungspraxis, die in der Historiographie gemeinhin mit dem Begriff der Reformpolitik belegt wird, ausgewirkt hat. Welche Elemente waren kennzeichnend fur sein reformpolitisches Entscheiden und Handeln? Die thematische Kernfrage soll dabei exemplarisch anhand der drei Politikfelder Schule, Kirche und Justiz beantwortet werden, da sie wichtige Bereiche friderizianischer Reformpolitik darstellen und
Read More