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Wetter und Meereskunde haben fur den Seefahrer auch im Zeitalter des Dampf-und Motorschiffes ihre grosse Bedeutung behalten. Um eine moeglichst schnelle und sichere Reise zu machen, muss der Schiffsfuhrer die Wind-, Wetter-und Stroemungsverhaltnisse, die ihn auf seiner Reise erwarten, kennen, muss Sturmen aus dem Wege gehen oder ihr Gebiet wenigstens so gunstig wie moeglich durchqueren, kurz, er muss meteoro- logisch navigieren! Die Erkenntnisse der modernen Wetter-und Meereskunde, die ihm dies ermoeglichen, konnten nur durch die Mitarbeit der Seefahrer als Beobachter gewonnen werden. Jeder Seefahrer wird auch in Zukunft sich in die Reihen der freiwilligen Mitarbeiter an diesem Werk einordnen mussen. In diesem Buch wird er daher zunachst lernen, wie er die Grund- groessen des Wetters beobachten und messen kann und wie er sie im me- teorologischen Tagebuch niederlegt oder in Wettertelegrammen weitergibt. Dann werden die wichtigsten Wettergesetze dargestellt, die Hauptwind- systeme und Meeresstroe ungen beschrieben. Nach einer Darstellung aller Wetterberatungsmoeglichkeiten und der Technik des Zeichnens und Auswertens von Wetterkarten an Bord wird dann die. meteorologische Navigation behandelt. I. Die Grundgroessen des Wettergeschehens und ihre Beobachtung. 1. Die Atmosphare. Wetter ist -der Zustand der Lufthulle unsere. r Erde in einem bestimmten Augenblick: Lufttemperatur, Luftdruck, Wind, Feuchte, Niederschlag, Wolken, Blitz und Donner usw. als Ganzes ge- sehen. Die Wetterkunde (Meteorologie) hat die Aufgabe, den Zusammen- hang dieser Erscheinungen in der Lufthulle zu erklaren. Die Unter- suchung der Vorgange im Meer und der’ Krafte, die diese Vorgange be- wirken, ist Aufgabe der Meereskunde (Ozeanographie).
