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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universitat Erfurt (Philosophische Fakultat ), Veranstaltung: Heinrich von Kleist und die europaische Moralistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmals hat wohl Cicero dergestalt auf die Verbindung von Seele und Koerpersprache hingewiesen. 2 Der Klang einer Stimme, die das Wort spricht, kann in der Literatur nur beschrieben werden, sie bleibt dennoch nicht-hoerbar. Mit dem beschriebenen Koerper, seiner Beschaffenheit und seinen Bewegungen verhalt es sich hinsichtlich seiner Sichtbarkeit ebenso. Und trotzdem kann all dies im- und durch den Text transportiert werden. Erzahltes Mienen- und Gebardenspiel erweist sich als umso wichtiger, je weniger die literarischen Figuren direkt sprechen - oder je oefter sie einer Sprachlosigkeit auf der diegetischen Ebene verfallen. Bei Kleist etwa verhalt es sich mitunter so, dass Worte fehlen oder den Worten nicht immer zu trauen ist. Andererseits ist die nonverbale Kommunikation sehr ausgepragt; es wird geweint, gelacht, bedrangt, geherzt, gefleht und erroetet. Eine Ungewissheit auf Seiten des Lesers bezuglich der Glaubwurdigkeit der Figuren wird durch deren Sprache zumeist nicht zu reduzieren, sondern eher zu forcieren versucht. Doch die zum Teil trugerisch konstruierte verbale Kommunikation steht nicht allein, sondern wird durch eben solche koerperlichen Zeichen erganzt, vielerorts ist sogar eine Konzentration auf selbige zu bemerken. Nuanciert beschreibt Kleist mitunter Blicke und Gesten in der zwischenmenschlichen Kommunikation und verhilft dem Leser damit zur Hinzugewinnung einer weiteren Dimension. Vor dem Hintergrund seiner Zeit und der Einwirkung der Tradition der Moralistik vermag die nonverbale Kommunikation im Text fast schon als Schlussel fur dessen Deutung gelten zu koennen. […]
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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universitat Erfurt (Philosophische Fakultat ), Veranstaltung: Heinrich von Kleist und die europaische Moralistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmals hat wohl Cicero dergestalt auf die Verbindung von Seele und Koerpersprache hingewiesen. 2 Der Klang einer Stimme, die das Wort spricht, kann in der Literatur nur beschrieben werden, sie bleibt dennoch nicht-hoerbar. Mit dem beschriebenen Koerper, seiner Beschaffenheit und seinen Bewegungen verhalt es sich hinsichtlich seiner Sichtbarkeit ebenso. Und trotzdem kann all dies im- und durch den Text transportiert werden. Erzahltes Mienen- und Gebardenspiel erweist sich als umso wichtiger, je weniger die literarischen Figuren direkt sprechen - oder je oefter sie einer Sprachlosigkeit auf der diegetischen Ebene verfallen. Bei Kleist etwa verhalt es sich mitunter so, dass Worte fehlen oder den Worten nicht immer zu trauen ist. Andererseits ist die nonverbale Kommunikation sehr ausgepragt; es wird geweint, gelacht, bedrangt, geherzt, gefleht und erroetet. Eine Ungewissheit auf Seiten des Lesers bezuglich der Glaubwurdigkeit der Figuren wird durch deren Sprache zumeist nicht zu reduzieren, sondern eher zu forcieren versucht. Doch die zum Teil trugerisch konstruierte verbale Kommunikation steht nicht allein, sondern wird durch eben solche koerperlichen Zeichen erganzt, vielerorts ist sogar eine Konzentration auf selbige zu bemerken. Nuanciert beschreibt Kleist mitunter Blicke und Gesten in der zwischenmenschlichen Kommunikation und verhilft dem Leser damit zur Hinzugewinnung einer weiteren Dimension. Vor dem Hintergrund seiner Zeit und der Einwirkung der Tradition der Moralistik vermag die nonverbale Kommunikation im Text fast schon als Schlussel fur dessen Deutung gelten zu koennen. […]