Das Deutsch-Polnische Verhaltnis Aus Der Heutigen Sicht Der Heimatvertriebenen
Andreas Juttemann,Andreas Juttemann
Das Deutsch-Polnische Verhaltnis Aus Der Heutigen Sicht Der Heimatvertriebenen
Andreas Juttemann,Andreas Juttemann
Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Universitat Bremen (Institut fur Psychologie und Kognitionsforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Im theoretischen Teil der Arbeit wurde zunachst ein Uberblick uber die Ursprunge und den aktuellen Stand der sozialpsychologischen Vorurteilsforschung gegeben. Eine ausfuhrliche Darstellung der Geschichte des deutsch-polnischen Verhaltnisses schloss sich an. Dabei wurde insbesondere auf die Genese der Vorurteile zwischen beiden Volksgruppen eingegangen. Auch die aktuelle Situation der deutschen Heimatvertriebenen im bilateralen Verhaltnis waren Gegenstand der Erorterung. Im empirischen Teil der Arbeit stand die Frage nach der heutigen Denkweise schlesischer Heimatvertriebener im Mittelpunkt. Daruber hinaus sollte erhoben werden, welche Beziehungen heute zwischen Deutschen und Polen bestehen und ob bzw. in welcher Weise die Haltung der Heimatvertriebenen davon abweicht. Es wurden teilstrukturierte Interviews durchgefuhrt und qualitativ ausgewertet. Die Studie ergab, dass sich die Anfangsannahme, schlesische Vertriebene hatten auch heute noch uberwiegend ein belastetes Polenbild, nicht bestatigen lie. Auf zwischenmenschlicher Ebene ist die heutige Situation selbst im Hinblick auf die Heimatvertriebenen durch gute und z.T. sogar freundschaftliche Kontakte zwischen deutschen und polnischen Schlesiern gekennzeichnet. Bei einer kleineren Gruppen von Heimatvertriebenen besteht sogar ein ausgepragtes Interesse an einer Diskussion mit Polen uber die eigene und die gemeinsame Geschichte. Generell wird die Chance erkannt und wahrgenommen, durch eine Beteiligung am Versohnungsprozess den europaischen Gedanken zu fordern. Als Minderheit gibt es aber immer auch noch Ewiggestrige, die nach wie vor revanchistisch motiviert sind. Insgesamt ist jedoch das in den Nachkriegsjahrzehnten geformte Bild des deutschen Vertriebenen als Polenhasser als uberholt anzusehen.
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