Wahnsinn ohne Diagnose: Der Versuch einer Diagnosestellung bei den beiden Brudern aus Thomas Bernhards Werk Amras
Jan Patrick Faatz
Wahnsinn ohne Diagnose: Der Versuch einer Diagnosestellung bei den beiden Brudern aus Thomas Bernhards Werk Amras
Jan Patrick Faatz
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universitat Kiel (Germasistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: In Thomas Bernhards Bucher spielen Krankheit, Tod, Verderben und Selbstmord sowie zwischenmenschliche Kalte und Grausamkeiten eine grosse Rolle. Krankheit ist im Bernhardschen Werk omniprasent, denn nahezu alle Menschen leiden unter der einen oder anderen Krankheit. Eine Einteilung in Gesunde und Kranke lasst sich oft nicht vornehmen, lediglich der Grad der Krankheit unterscheidet die Personen. Einige sind nur leicht kranklich, andere leiden an einer schweren Todeskrankheit . Es sind aber nicht nur die Menschen krank, sondern die gesamte erzahlte Welt scheint von Schmerzen und Sinnlosigkeit zerfressen, alles ist unabanderlich krank. Bernhards Faszination fur das Thema durchzieht wie ein Leitfaden samtliche seiner Werke und ist insbesondere an den beiden Brudern aus dem Roman AMRAS, den Bernhard selbst als sein Lieblingsbuch bezeichnet hat, gut zu sehen. In dieser Arbeit moechte ich naher auf die Krankheitsdarstellung der Bruder Karl und Walter aus dem 1962 veroeffentlichten Werk eingehen. Lasst sich anhand der von Bernhard beschriebenen Symptome eine Diagnose stellen? Leiden die beiden Bruder an einer realen Krankheit oder mischt sich der Autor aus den verschiedensten Symptomen einen passenden Krankheitscocktail ganz nach seinen Bedurfnissen zusammen? Diesen Fragen soll mithilfe moderner diagnostischer Kriterien des DIAGNOSTISCHEN UND STATISTISCHEN HANDBUCHES PSYCHISCHER STOERUNGEN (DSM)nachgegangen werden. Neben dem Blick auf die Diagnosestellung soll immer auch untersucht werden, was Bernhard mit seinen Krankheitsbeschreibungen ausdrucken moechte. Hierbei steht insbesondere die Frage im Vordergrund, ob (und wenn ja, in welcher Weise) die Krankheiten als Metapher gemeint sind. Fur diese Fragestellung wird sowohl auf Novalis’ Ausfuhrungen zur Krankheit als auch auf Antonovsk
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