Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, AEsthetik, Kultur, Natur, Recht, …), Note: 1,3, Technische Universitat Dresden (Praktische Philosophie), Veranstaltung: Sozialphilosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung Sigmund Freud (1856 - 1939), der Begrunder der Psychoanalyse, veroeffentlichte 1930 eine Abhandlung uber Das Unbehagen in der Kultur . Hierin beschreibt er die Entwicklung der menschlichen Kultur, die seiner Meinung nach mit Triebunterdruckung einhergeht. Im Folgenden moechte ich anhand des oben genannten Essays versuchen, Freuds Kulturtheorie auf ihre Konsistenz und Aktualitat hin zu prufen. Hierfur werde ich zunachst kurz Freuds Auffassung des Bewusstseins und der menschlichen Triebe umreissen, dann den Weg der Kulturentstehung und Kulturfeindlichkeit laut Freud nachvollziehen und unter Einbeziehung kritischer Aspekte darlegen, inwiefern diese Ansicht noch heute als aktuell gewertet werden kann. II. Die Triebstruktur des Menschen Laut Freud bestimmen zwei ursprungliche Triebe das Denken und Handeln der Menschen. Hierbei handelt es sich einerseits um den Eros und andererseits um den Thanatos. Zum besseren Verstandnis der darauf folgenden Ausfuhrungen beschreibe ich nun kurz das 3-Instanzen-Modell der Seele und die Trieblehre nach Freud. II.1. Das 3-Instanzen-Modell Beide Triebe stehen in Gegensatz zueinander und entspringen dem Es. Das Es stellt in Freuds Modell den unbewussten Teil der Seele und somit die Quelle der Triebe und der Energie dar. Ziel des Es ist die Herbeifuhrung lustvoller Erlebnisse sowie die Vermeidung von Schmerz (Unlust); das Lustprinzip ist demnach das Vorherrschende. (Nach Freud besteht der Zweck des menschlichen Lebens darin, Gluck (Lust) zu erlangen und Ungluck (Unlust) zu vermeiden; hierbei liegt zwar der Schwerpunkt auf letzterem, doch diese Auffassung ist im