Das Wilhelminische Kaiserreich in Der Weltwirtschaft

Egal ob es um die Armut in Schwarzafrika, die Verlagerung deutscher Werke ins Ausland oder die K rzung von Sozialleistungen f r Arbeitnehmer geht, immer mehr Ereignisse und Tatsachen werden durch die Globalisierung begr ndet, deren Druck und Auswirkungen sich jeder einzelne unterwerfen muss. Dabei wird aber von den Meisten, seien es Politiker, Globalisierungsgegner oder Wirtschaftsexperten bersehen, dass es schon einmal eine vergleichsweise starke Verflechtung der Volkswirtschaften untereinander gab. Diese, in der neueren Forschung als erste Globalisierungswelle bezeichnete Phase, fand in den Jahren kurz vor dem ersten Weltkrieg ihren H hepunkt. Und auch schon damals hatten sich gewisse, meist ungeschriebene Spielregeln entwickelt, so dass man schon fast von einem ersten Weltwirtschafts- und W hrungsregime sprechen kann. Durch die Industrialisierung hatte sich nicht nur das Gesicht der Wirtschaft und der Nationen vollkommen ver nderte, sondern es entstand auch eine neue, vernetztere Welt. Wie aber verlief diese Integration, die man die erste Globalisierungswelle nennt und inwieweit waren die Volkswirtschaften um die Jahrhundertwende integriert? Das deutsche Reich galt damals als wirtschaftliche Gro macht. Aber wie stand es tats chlich um die deutsche Wirtschaft? Welche Rolle spielte das deutsche Reich in der Weltwirtschaft und was waren die Gr nde daf r? Zur Beantwortung dieser Fragen wird zun chst auf die weltweite wirtschaftliche Entwicklung einzugehen sein, deren Verlauf kurz skizzieren und danach die zunehmende Integrierung der Volkswirtschaften heraus zu arbeiten. Nach einem kurzen berblick ber die Industrie im wilhelminischen Kaiserreich wird anhand ausgesuchter Beispiele die Integration der deutschen Wirtschaft in den Welthandel n her betrachtet.