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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universitat zu Berlin, Veranstaltung: Hauptseminar: Novellistik im 19. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Mich beschleicht namlich schon seit einiger Zeit das Gefuhl, da die Novelliererei zu einer allgemeinen Nivelliererei geworden sei, einer Sintflut, in der herumzuplatschern kein Vergnugen und bald auch keine Ehre mehr sei. [1] Kritisch auert sich Gottfried Keller zur Novellistik des 19. Jahrhunderts, die zu diesem Zeitpunkt bereits ihren asthetischen und marktwirtschaftlichen Hohepunkt erreicht hat. Neben dem Roman hat sich die Novelle zwischen 1850 und 1890 im deutschsprachigen Raum zur dominierenden literarischen Gattung entwickelt, wobei es zur Differenzierung in kunstlerisch anspruchsvolle, in den literarischen Kanon eingegangene Novellen und in jene von Keller kritisierte, triviale und massenpopulare Novellen kam. Wahrend zahlreiche deutsche Autoren im 19. Jahrhundert die Novelle zur anspruchsvollsten Gattung, die den Rang des Dramas eingenommen habe, emporstilisierten, empfand Heinrich von Kleist die Hinwendung zur Novellistik als Degradierung seiner kunstlerischen Fahigkeit und nicht wie Keller als Ehre: [S]ich vom Drama zur Erzahlung herablassen zu mussen, [habe] ihn grenzenlos gedemutigt. [2] Tatsachlich entstehen Kleists Erzahlungen in einer Zeit, in der, im Gegensatz zum poetischen Realismus, die Novelle als Gattung gegenuber dem Drama gering geschatzt wird. Die Bedeutung und Stellung Kleists innerhalb der Novellengeschichte ist dementsprechend umstritten. Wahrend Heyse trotz lobender Erwahnung Kleists in Tieck den Begrunder der modernen Novelle sieht, [3] postuliert Freund, dass mit den 1810 und 1811 in zwei Banden erschienenen Erzahlungen von Heinrich von Kleist […] die Geschichte der modernen deutschen Novelle ein[setzt]. [4] Aust wiederum verweist darauf, dass Kleist den Novellenbegriff stets vermieden hat und das ursprungliche Vo
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universitat zu Berlin, Veranstaltung: Hauptseminar: Novellistik im 19. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Mich beschleicht namlich schon seit einiger Zeit das Gefuhl, da die Novelliererei zu einer allgemeinen Nivelliererei geworden sei, einer Sintflut, in der herumzuplatschern kein Vergnugen und bald auch keine Ehre mehr sei. [1] Kritisch auert sich Gottfried Keller zur Novellistik des 19. Jahrhunderts, die zu diesem Zeitpunkt bereits ihren asthetischen und marktwirtschaftlichen Hohepunkt erreicht hat. Neben dem Roman hat sich die Novelle zwischen 1850 und 1890 im deutschsprachigen Raum zur dominierenden literarischen Gattung entwickelt, wobei es zur Differenzierung in kunstlerisch anspruchsvolle, in den literarischen Kanon eingegangene Novellen und in jene von Keller kritisierte, triviale und massenpopulare Novellen kam. Wahrend zahlreiche deutsche Autoren im 19. Jahrhundert die Novelle zur anspruchsvollsten Gattung, die den Rang des Dramas eingenommen habe, emporstilisierten, empfand Heinrich von Kleist die Hinwendung zur Novellistik als Degradierung seiner kunstlerischen Fahigkeit und nicht wie Keller als Ehre: [S]ich vom Drama zur Erzahlung herablassen zu mussen, [habe] ihn grenzenlos gedemutigt. [2] Tatsachlich entstehen Kleists Erzahlungen in einer Zeit, in der, im Gegensatz zum poetischen Realismus, die Novelle als Gattung gegenuber dem Drama gering geschatzt wird. Die Bedeutung und Stellung Kleists innerhalb der Novellengeschichte ist dementsprechend umstritten. Wahrend Heyse trotz lobender Erwahnung Kleists in Tieck den Begrunder der modernen Novelle sieht, [3] postuliert Freund, dass mit den 1810 und 1811 in zwei Banden erschienenen Erzahlungen von Heinrich von Kleist […] die Geschichte der modernen deutschen Novelle ein[setzt]. [4] Aust wiederum verweist darauf, dass Kleist den Novellenbegriff stets vermieden hat und das ursprungliche Vo