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Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmalig erschienen 1877. Auszug: In unserem zu dem fruher herzoglichen Schlosse gehoerigen, seit Menschengedenken aber ganz vernachlassigten Schlossgarten waren schon in meiner Knabenzeit die einst im altfranzoesischen Stile angelegten Hagebuchenhecken zu dunnen, gespenstischen Alleen ausgewachsen; da sie indessen immerhin noch einige Blatter tragen, so wissen wir Hiesigen, durch Laub der Baume nicht verwoehnt, sie gleichwol auch in dieser Form zu schatzen; und zumal von uns nachdenklichen Leuten wird immer der Eine oder Andere dort zu treffen sein. Wir pflegen dann unter dem durftigen Schatten nach dem sogenannten Berg zu wandeln, einer kleinen Anhoehe in der nordwestlichen Ecke des Gartens oberhalb dem ausgetrockneten Bette eines Fischteiches, von wo aus der weitesten Aussicht nichts im Wege steht. Die Meisten moegen wol nach Westen blicken, um sich an dem lichten Grun der Marschen und daruberhin an der Silberfluth des Meeres zu ergoetzen, auf welcher das Schattenspiel der langgestreckten Insel schwimmt; meine Augen wenden unwillkurlich sich nach Norden, wo, kaum eine Meile fern, der graue, spitze Kirchthurm aus dem hoeher belegenen, aber oeden Kustenlande aufsteigt; denn dort liegt eine von den Statten meiner Jugend. Der Pastorssohn aus jenem Dorfe besuchte mit mir die Gelehrtenschule meiner Vaterstadt, und unzahlige Male sind wir am Sonnabendnachmittage zusammen dahinausgewandert, um dann am Sonntagabend oder Montags fruh zu unserem Nepos, oder spater zu unserem Cicero nach der Stadt zuruckzukehren. Es war damals auf der Mitte des Weges noch ein gut Stuck ungebrochener Haide ubrig, wie sie sich einst nach der einen Seite bis fast zur Stadt, nach der anderen ebenso gegen das Dorf erstreckt hatte. Hier summten aus den Bluthen des duftenden Haidekrauts die Immen u
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Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmalig erschienen 1877. Auszug: In unserem zu dem fruher herzoglichen Schlosse gehoerigen, seit Menschengedenken aber ganz vernachlassigten Schlossgarten waren schon in meiner Knabenzeit die einst im altfranzoesischen Stile angelegten Hagebuchenhecken zu dunnen, gespenstischen Alleen ausgewachsen; da sie indessen immerhin noch einige Blatter tragen, so wissen wir Hiesigen, durch Laub der Baume nicht verwoehnt, sie gleichwol auch in dieser Form zu schatzen; und zumal von uns nachdenklichen Leuten wird immer der Eine oder Andere dort zu treffen sein. Wir pflegen dann unter dem durftigen Schatten nach dem sogenannten Berg zu wandeln, einer kleinen Anhoehe in der nordwestlichen Ecke des Gartens oberhalb dem ausgetrockneten Bette eines Fischteiches, von wo aus der weitesten Aussicht nichts im Wege steht. Die Meisten moegen wol nach Westen blicken, um sich an dem lichten Grun der Marschen und daruberhin an der Silberfluth des Meeres zu ergoetzen, auf welcher das Schattenspiel der langgestreckten Insel schwimmt; meine Augen wenden unwillkurlich sich nach Norden, wo, kaum eine Meile fern, der graue, spitze Kirchthurm aus dem hoeher belegenen, aber oeden Kustenlande aufsteigt; denn dort liegt eine von den Statten meiner Jugend. Der Pastorssohn aus jenem Dorfe besuchte mit mir die Gelehrtenschule meiner Vaterstadt, und unzahlige Male sind wir am Sonnabendnachmittage zusammen dahinausgewandert, um dann am Sonntagabend oder Montags fruh zu unserem Nepos, oder spater zu unserem Cicero nach der Stadt zuruckzukehren. Es war damals auf der Mitte des Weges noch ein gut Stuck ungebrochener Haide ubrig, wie sie sich einst nach der einen Seite bis fast zur Stadt, nach der anderen ebenso gegen das Dorf erstreckt hatte. Hier summten aus den Bluthen des duftenden Haidekrauts die Immen u