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Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmalig erschienen 1909. Auszug: In Kadullen wurde im Sommer schon um vier Uhr gespeist, um den Abend fur sommerliche Unternehmungen frei zu haben. Dann lag das Nachmittagslicht stetig auf der langen, weissen Gartenfront und den drei schweren Giebeln des Landhauses. In den geradlinigen Beeten glanzten die Levkojen wie krause hellfarbige Seide und der Buxbaum duftete warm und bitter. Ein Diener stellte sich auf die Stufen der Gartenveranda und lautete mit einer grossen Glocke, das Signal, dass es Zeit sei, sich fur das Mittagessen anzukleiden. Der Hausherr, der alte Graf Hamilkar von Wandl-Dux, kam schon fertig angekleidet mit seinem Gast, dem Professor von Pinitz, in den Garten hinaus. Graf Hamilkar, sehr lang und schmal in seinem schwarzen Gehrock, hielt sich ein wenig gebeugt. Den Panama zog er tief in die Stirn. Das glattrasierte Gesicht mit dem langen, lippenlosen Munde hatte etwas Asketisches, wie es jene Gesichter haben, auf denen alles, was das Leben hineingeschrieben hat, beruhigt, gleichsam widerrufen erscheint. Mit langen Schritten begann er den Gartenweg hinabzuschreiten. Der Professor vermochte kaum Schritt zu halten, denn er war kurz und dick, die weisse Weste sass sehr prall uber dem runden Bauch und das Gesicht war rot und erhitzt unter dem kannelfarbigen Bartgestrupp. Er erzahlte dem Grafen einen merkwurdigen Traum, den er gehabt hatte, dafur interessierte er sich jetzt, denn er wollte eine Theorie des Traumes schreiben, und der Graf teilte ihm das Material mit, welches er einmal auch uber dieses Thema gesammelt hatte. Graf Hamilkar hatte immer gesammeltes Material fur die Bucher, welche die anderen schreiben wollten, er selbst hatte nie eins geschrieben, ich wusste nie, pflegte er zu sagen, welches meiner Bucher ich schreiben sollte und so kam es denn zu keinem. Also denken Sie sich, berichtete der Pro
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Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmalig erschienen 1909. Auszug: In Kadullen wurde im Sommer schon um vier Uhr gespeist, um den Abend fur sommerliche Unternehmungen frei zu haben. Dann lag das Nachmittagslicht stetig auf der langen, weissen Gartenfront und den drei schweren Giebeln des Landhauses. In den geradlinigen Beeten glanzten die Levkojen wie krause hellfarbige Seide und der Buxbaum duftete warm und bitter. Ein Diener stellte sich auf die Stufen der Gartenveranda und lautete mit einer grossen Glocke, das Signal, dass es Zeit sei, sich fur das Mittagessen anzukleiden. Der Hausherr, der alte Graf Hamilkar von Wandl-Dux, kam schon fertig angekleidet mit seinem Gast, dem Professor von Pinitz, in den Garten hinaus. Graf Hamilkar, sehr lang und schmal in seinem schwarzen Gehrock, hielt sich ein wenig gebeugt. Den Panama zog er tief in die Stirn. Das glattrasierte Gesicht mit dem langen, lippenlosen Munde hatte etwas Asketisches, wie es jene Gesichter haben, auf denen alles, was das Leben hineingeschrieben hat, beruhigt, gleichsam widerrufen erscheint. Mit langen Schritten begann er den Gartenweg hinabzuschreiten. Der Professor vermochte kaum Schritt zu halten, denn er war kurz und dick, die weisse Weste sass sehr prall uber dem runden Bauch und das Gesicht war rot und erhitzt unter dem kannelfarbigen Bartgestrupp. Er erzahlte dem Grafen einen merkwurdigen Traum, den er gehabt hatte, dafur interessierte er sich jetzt, denn er wollte eine Theorie des Traumes schreiben, und der Graf teilte ihm das Material mit, welches er einmal auch uber dieses Thema gesammelt hatte. Graf Hamilkar hatte immer gesammeltes Material fur die Bucher, welche die anderen schreiben wollten, er selbst hatte nie eins geschrieben, ich wusste nie, pflegte er zu sagen, welches meiner Bucher ich schreiben sollte und so kam es denn zu keinem. Also denken Sie sich, berichtete der Pro