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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universitat Siegen, Veranstaltung: Einfuhrung in das Mittelhochdeutsche, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Mann versucht in seinem Alterswerk Der Erwahlte die Gregorius- Legende auf neue und uberraschende Weise noch einmal zu erzahlen. Zwar orientiert er sich stark an Hartmann von Aues mittelhochdeutscher Textvorlage, Gregorius vom Steine , verwendet aber moderne Prosa- Mittel, durch die er, aus der ursprunglich in Versform geschriebenen Erzahlung, eine fromme Grotesk- Legende zu formen versucht, was dem alten Stoff einen neuen Anstrich verleiht. Ferner arbeitet Mann neue Aspekte heraus und fugt fur ihn typische Motive ein, wie z. B. das der Erwahltheit, wodurch die Legende an psychologischem Tiefgang und Facettenreichtum gewinnt. Im Grossen und Ganzen halt er sich inhaltlich aber an die mittelalterliche Vorlage. Sein Interesse scheint vorrangig dem Sprachexperiment zu gelten, da Mann im April 1948 an S. Singer schreibt: Was ich versuche, ist wirklich das reine Experiment, vages Mittelalter, sprachlich im Internationalen schwebend […] . Um dieses Sprachexperiment durchzufuhren, der Geschichte einen interessanten Hintergrund zu geben und dieser Authentizitat zu verleihen, benutzt er zahlreiche Quellen, Bildmaterial, mittelhochdeutsche und altfranzoesische Begriffe, die er in seinen Text einfugt. Dieses von Thomas Mann als Montagetechnik bezeichnete Verfahren soll in der vorliegenden Hausarbeit naher untersucht weden, wobei auch erlautert werden soll, wie die Methode funktioniert: Zunachst wird kurz auf den Umgang Thomas Manns mit der Vorlage Hartmann von Aues fur sein Spatwerk Der Erwahlte eingegangen. Im darauf folgenden Abschnitt, Montage , wird ein Einblick in die vom Autor verwendeten Text- und Bildquellen gegeben und mit Hilfe von Romanauszugen gezeigt, wie diese in den Text eingebettet, bzw. montiert sind. Im zwe
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universitat Siegen, Veranstaltung: Einfuhrung in das Mittelhochdeutsche, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Mann versucht in seinem Alterswerk Der Erwahlte die Gregorius- Legende auf neue und uberraschende Weise noch einmal zu erzahlen. Zwar orientiert er sich stark an Hartmann von Aues mittelhochdeutscher Textvorlage, Gregorius vom Steine , verwendet aber moderne Prosa- Mittel, durch die er, aus der ursprunglich in Versform geschriebenen Erzahlung, eine fromme Grotesk- Legende zu formen versucht, was dem alten Stoff einen neuen Anstrich verleiht. Ferner arbeitet Mann neue Aspekte heraus und fugt fur ihn typische Motive ein, wie z. B. das der Erwahltheit, wodurch die Legende an psychologischem Tiefgang und Facettenreichtum gewinnt. Im Grossen und Ganzen halt er sich inhaltlich aber an die mittelalterliche Vorlage. Sein Interesse scheint vorrangig dem Sprachexperiment zu gelten, da Mann im April 1948 an S. Singer schreibt: Was ich versuche, ist wirklich das reine Experiment, vages Mittelalter, sprachlich im Internationalen schwebend […] . Um dieses Sprachexperiment durchzufuhren, der Geschichte einen interessanten Hintergrund zu geben und dieser Authentizitat zu verleihen, benutzt er zahlreiche Quellen, Bildmaterial, mittelhochdeutsche und altfranzoesische Begriffe, die er in seinen Text einfugt. Dieses von Thomas Mann als Montagetechnik bezeichnete Verfahren soll in der vorliegenden Hausarbeit naher untersucht weden, wobei auch erlautert werden soll, wie die Methode funktioniert: Zunachst wird kurz auf den Umgang Thomas Manns mit der Vorlage Hartmann von Aues fur sein Spatwerk Der Erwahlte eingegangen. Im darauf folgenden Abschnitt, Montage , wird ein Einblick in die vom Autor verwendeten Text- und Bildquellen gegeben und mit Hilfe von Romanauszugen gezeigt, wie diese in den Text eingebettet, bzw. montiert sind. Im zwe