Caesars nachtliche Adria-Odyssee auf Amyclas' Fischkutter
Daniel Knauer
Caesars nachtliche Adria-Odyssee auf Amyclas’ Fischkutter
Daniel Knauer
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 2,00, Katholische Universitat Eichstatt-Ingolstadt (Lehrstuhl fur Klassische Philologie), Veranstaltung: Lucans Caesarbild, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der roemische Dichter Lucan (39-65 n. Chr.) schrieb zu Zeiten Neros ein Epos uber den Burgerkrieg zwischen Caesar und Pompejus, der 48 v. Chr. bei Pharsalus zu Gunsten von Caesar entschieden wurde - daher der Titel des Werks: Pharsalia . Im funften Buch geht Lucan auf eine Anekdote ein, die auch von vielen anderen griechischen und roemischen Historikern uberliefert wird. Die Situation lasst sich wie folgt rekonstruieren: Caesar lagert mit seinen Eliteeinheiten bei Dyrrachium (Durres) im heutigen Albanien in der Nahe von Pompejus’ Heer. Es ist Winter. Der zahlenmassig groessere Teil von Caesars Truppen befindet sich noch auf der italienischen Seite der Adria bei Brundisium (Brindisi) und zoegert, uberzusetzen. In einer sturmischen Nacht versucht der grosse Feldherr in einer waghalsigen Aktion, seine Manner bei rauer See zu sich zu holen Er will mit einem kleinen Nachen ubersetzen, bevor sich der Sturm legt und Pompejus’ Wachtposten wieder Stellung an der Kuste beziehen. Naturlich geht der Plan schief, denn gegen das Wetter ist Caesar machtlos, auch wenn er dies zunachst nicht wahrhaben will. Neben der beruhmten Textstelle, wo Caesar dem Fischer Amyclas erklart, er solle trotz Sturm losfahren, da er ja schliesslich Caesars Gluck mit an Bord habe, wird auch der Rest der Anekdote mit den sechs Paralleltexten verglichen. Es fallt auf, dass keiner der anderen Autoren Caesars UEberheblichkeit so fokussiert wie Lucan. Betrachtet werden zudem gattungsspezifische Merkmale (z.B. Ausfuhrlichkeit), Besonderheiten der Textstelle innerhalb der Pharsalia (z.B. dass Lucan nur hier die Goetter ins Spiel bringt, was er - im Gegensatz zur epischen Tradition - sonst nicht tut), sowie die in den stilvoll
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